Hoffnung auf Konjunkturhilfen Asiens Börsen im Plus
14.08.2012, 09:00 Uhr
(Foto: picture alliance / dpa)
Das japanische BIP-Wachstum wirkt an den fernöstlichen Börsen noch nach. Das Augenmerk der Anleger richtet sich aber bereits auf die Eurozone, wo neue Daten zum Wirtschaftswachstum veröffentlicht werden. Auch in den USA stehen Konjunkturdaten an.
Die Hoffnung auf weitere Konjunkturstützen hat am Dienstag den Aktienmärkten in Fernost Auftrieb gegeben. Schnäppchenjäger schlugen bei Werten zu, die während der enttäuschenden Berichtssaison besonders stark eingebrochen waren. Viele Investoren hielten sich allerdings noch zurück, weil sie auf Konjunkturdaten aus Europa und den USA warteten, die im Laufe des Tages veröffentlicht werden sollten. Experten rechneten damit, dass das Bruttoinlandsprodukt in der Eurozone im zweiten Quartal im Vergleich zum ersten Quartal um 0,2 Prozent geschrumpft ist. Im Fokus stehen zudem die US-Einzelhandelsumsätze im Juli.
"Solange die Konjunkturdaten schwanken, bleiben die Erwartungen für Wachstumsanreize bestehen und unterstützen die Märkte", sagte Hirokazu Yuihama von Daiwa Securities. Anleger rechneten damit, dass die Europäische Zentralbank mit dem Kauf von Staatsanleihen beginnt, um die Kreditkosten für Spanien zu drücken. Zudem setzten die Investoren darauf, dass die US-Notenbank Fed in den nächsten Wochen die Geldpolitik weiter lockert.
In Tokio schloss der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 0,5 Prozent fester bei 8929 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index stieg um 0,35 Prozent auf 749 Zähler. Der breit gefasste MSCI-Index für Aktien außerhalb Japans lag rund 0,4 Prozent im Plus. Die Aussicht auf Wachstumsimpulse durch Notenbanken gab vor allem den Aktienkursen in Südkorea Auftrieb. Auch in Taiwan, Hongkong, Singapur und Australien überwog der Optimismus. Lediglich in Shanghai bewegten sich die Kurse nur marginal. Der Euro notierte mit 1,2360 Dollar im fernöstlichen Devisenhandel fester.
Der Wall Street hatten am Montag unerwartet schwache Konjunktur-Daten aus Japan zugesetzt: Die weltweit drittgrößte Volkswirtschaft wächst wegen der Euro-Schuldenkrise kaum noch. Der Dow Jones mit den 30 Standardwerten schloss 0,3 Prozent tiefer. Auch der breiter gefasste S&P 500 gab 0,1 Prozent auf 1404 Zähler nach. Der technologielastige Nasdaq-Index trat auf der Stelle.
Breit gefächert
In Japan waren vor allem Exportwerte und wachstumssensible Aktien auf dem Vormarsch. Die Titel des Ölkonzerns JX Holdings legten um 2 Prozent zu, nachdem die Analysten von Nomura diesen zum Kauf empfohlen haben. Die Papiere von Toshiba fielen um 2,6 Prozent, belastet von einer Meldung, dass das Unternehmen einen 16-Prozent-Anteil an dem US-Kernkraftunternehmen Westinghouse Electric verkaufen wolle, um sich stärker auf Atomkraftwerke in Schwellenländern zu konzentrieren.
In Südkorea waren vor allem Finanz-, Chemie- und Transportaktien gesucht. Hyundai Motor zogen um 1,2 Prozent an und Samsung Electronics um 1 Prozent.
In Hongkong fielen Swire Properties um über sechs Prozent nachdem der Anteilseigner John Swire & Sons Ltd. seine Beteiligung an dem Immobilienunternehmen mit einem knapp 10-prozentigen Abschlag zum Marktpreis verkauft hat. Dabei erlöste er 650 Mio. Dollar.
Quelle: ntv.de, DJ/rts