Marktberichte

Trübe Stimmung Asiens Börsen im roten Bereich

Die schwachen US-Vorgaben trübten in Asien die Stimmung der Investoren. Nach etlichen Hiobsbotschaften von Seiten der US-Regionalbanken und der angekündigten neuerlichen Kapitalerhöhung bei Merrill Lynch befürchten viele Marktteilnehmer, dass sich die amerikanische Finanzkrise noch ausweiten und dann verstärkt auf die Realwirtschaft übergreifen könnte. In Japan verlor der Nikkei 225 zwischenzeitlich über 330 Punkte, allerdings hielt der Widerstand im Bereich der 13.000-Punkte-Linie.

Japans Leitindex gab zum Handelsende nur 194 Zähler oder 1,5 Prozent auf 13.159 Stellen ab, der breitere Topix verlor 1,5 Prozent auf 1281 Punkte. Dabei brachten die Hiobsbotschaften aus dem US-Finanzsektor auch in Japan die Bankenwerte unter Druck. Mizuho Financial verbilligten sich um 1,4 Prozent, Mitsubishi UFJ gaben 1,6 Prozent ab. Unter den Autowerten verloren im Anschluss an die Produktionsdaten vom Juni Honda Motor 2,2 Prozent, und Nissan Motor 3,2 Prozent. Unter den Technologiewerten gingen Sony um 3,2 Prozent und Toshiba um 1,5 Prozent nach unten. Die Aktie von Tokyo Electric Power fiel um 0,9 Prozent. Der Stromriese hatte zuvor wegen hoher Ölpreise und dem Wegfall eines Kernkraftwerks einen Verlust von 280 Milliarden Yen angekündigt. Lediglich die Rohstoffwerte zeigten sich behauptet. Hier legten Inpex Holdings 2,1 Prozent und Mitsubishi Corp. 2,2 Prozent zu.

In Korea gab der Kospi 2 Prozent auf 1567 Punkte ab. Dabei setzten vor allem die fortgesetzten Verkäufe der internationalen Investoren die Kurse unter Druck. Besonders gemieden wurden einmal mehr die Technologiewerte. Hier verbilligten sich Samsung Electronics um weitere 2,9 Prozent, LG Electronics stürzten sogar um 7,3 Prozent. Daneben verloren LG Display weitere 2,8 Prozent, Hynix Semiconductor gingen um 5,2 Prozent nach unten. Unter den Finanzwerten gaben Kookmin Bank 2,6 Prozent und Woori Finance 6,5 Prozent ab. Im Einzelhandelssektor fielen Shinsegae um 3,7 Prozent und Lotte Shopping um 4,1 Prozent. Letztere hatten erklärt, dass der operative Gewinn zuletzt nur noch um 5 Prozent gestiegen sei, was die Marktteilnehmer enttäuschte.

In Taiwan verlor der TAIEX 3,03 Prozent auf 7014 Zähler. Zwischenzeitlich geriet Taiwans Leitindex zudem deutlich unter die 7000-Punkte-Linie. Am Vortag hatte an der Börse in Taipeh wegen eines Tropensturms kein Handel stattgefunden, so dass dort auch noch die gestrigen Abschläge an den anderen Asien-Börsen "nachvollzogen" werden mussten. Massive Einbußen gab es etwa im Immobiliensektor. Hier tauchten sowohl Cathay Real Estate als auch Prince Housing um die in Taipeh maximal möglichen 7 Prozent ab. Unter den Finanzwerten verbilligten sich Cathay Financial um 5,6 Prozent und Shin Kong um 4,6 Prozent. Auch im Technologiesektor wurde ohne Rücksicht auf die Nachrichtenlage abverkauft. So fielen MediaTek um 1,4 Prozent, obwohl der Konzern - Pressemeldungen zufolge - demnächst Samsung Electronics mit Mobilfunkchips ausrüsten wird. Quanta Computer gingen um 3,8 Prozent nach unten. Dabei war zuvor gemeldet worden, dass das Unternehmen demnächst neue Niedrigpreis-Laptops für Sony herstellen wird. Unter den großen Halbleiter-Auftragsproduzenten fielen Taiwan Semiconductor um 4,8 Prozent und United Microelectronics um 6 Prozent.

In Hongkong fiel der Hang Seng um 1,8 Prozent auf 22.258 Punkte und schloss damit den vierten Handelstag in Folge im Minus. Das Handelsvolumen, das am Vortag das niedrigste Niveau seit über 15 Monaten erreicht hatte, blieb weiter gering. Dies brachte die Aktie des Börsenbetreibers Hong Kong Exchange um 4 Prozent nach unten. Daneben standen unter anderem die Bankenwerte unter Druck. HSBC verbilligten sich um 1,3 Prozent und Bank of East Asia um 3,1 Prozent. Im China-Finanzsektor verloren ICBC 1,7 Prozent und Bank of China 2,3 Prozent. Daneben standen die China-Immobilienwerte deutlich unter Druck, nachdem JP Morgan einige der Titel abgestuft hatten. Agile Properties rutschten dementsprechend 3,9 Prozent ab, China Overseas Land verloren 2,8 Prozent. Im Technologiesektor gingen Semiconductor Manufacturing um 3,5 Prozent nach unten. Der Chip-Hersteller hat seinen Verlust im zweiten Quartal noch einmal ausgeweitet. Im Minensektor rutschten Zijin Mining um 1,7 Prozent und China Coal um 3 Prozent ab, obwohl beide Unternehmen jeweils einen hohen Gewinnanstieg erzielt hatten. In China verlor der Shanghai Composite 1,8 Prozent auf 2850 Punkte; der Shanghai A-Share Index fiel um 1,8 Prozent auf 2990 Zähler.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen