Marktberichte

Bank of Japan stützt den Nikkei Asiens Börsen legen zu

Die Börsen in Fernost verzeichnen Gewinne. Tokio profitiert von günstigen US-Vorgaben und den geldpolitischen Entscheidungen der Bank of Japan.

In Japan legten Auto-Werte zu.

In Japan legten Auto-Werte zu.

(Foto: REUTERS)

Nach einem als nervös beschriebenen Handel mit Ausflügen in negatives Terrain schloss der Nikkei bei "soliden" Umsätzen 0,4 Prozent höher bei 9609 Punkten und erreichte damit seinen höchsten Schlussstand seit zwei Wochen. Der breiter gefasste Topix-Index gewann 0,1 Prozent auf 858 Punkte. Die Börsen in Südkorea und Hongkong verzeichneten Kursgewinne von mehr als ein Prozent. Ebenfalls im Plus notierten die Märkte in Taiwan, Shanghai und Singapur.

Am Dienstag sei an den japanischen Märkten bereits vieles zur quantitativen Lockerung der Zentralbank eingepreist worden. Dies erkläre die moderat ausgefallenen Aufschläge, hieß es im Handel. Investoren setzten auf die dämpfende Wirkung der Zentralbankschritte bei der Wechselkursentwicklung, hieß es. "Auch wenn die Maßnahmen der quantitativen Lockerung etwas enttäuschend ausgefallen sind, zeigen sie aber immerhin, dass sich die Regierung der Probleme bewusst ist", sagte ein Analyst. Letztlich hänge in der japanischen Wirtschaft einiges an der Yen-Bewertung.

Stahltitel im Plus

Zu den stärksten Sektoren gehörten die Branchen Stahl und Automobilfertigung, die beide von der relativen Dollarstärke profitierten. Stahlwerte wurde zudem von einem Medienbericht beflügelt, wonach JFE Steel die Kurzarbeit an einem wichtigen Standort zum Januar 2010 aufgrund gestiegener Nachfrage auslaufen lasse. Der Sektor war daraufhin Tagessieger. Nippon Steel zogen um 2,7 Prozent und JFE Holdings um 2,4 Prozent an.

Beflügelt von einem soliden US-Absatz und verbesserten Verkaufszahlen in Japan waren auch die Automobiltitel gefragt. Nissan Motor kletterten um 2,5 Prozent und Honda Motor um 2,1 Prozent. Zu den größten Verlierern zählten Nippon Yusen, die 2,7 Prozent abgaben. Die Reederei hatte einen Stückpreis bei der geplanten Kapitalerhöhung von 253 Yen genannt.

In Tokio zählten Rohstofftitel zu den Gewinnern, nachdem der Goldpreis in der wieder zurückgekehrten Hoffnung auf eine weltweite Erholung auf ein neues Rekordhoch und der Kupferpreis auf den höchsten Stand seit 15 Monaten gestiegen war. Sumitomo Metal Mining schlossen ein Prozent fester.

Die Aktien des Zulieferers für die Chip-Industrie, Sumco, brachen um 8,8 Prozent ein. Das Unternehmen hatte im abgelaufenen Quartal einen Verlust geschrieben und erwartet auch im Gesamtjahr rote Zahlen.

Gewinne in Seoul

Dank verblassender Sorgen im Rahmen der Finanzkrise in Dubai schloss die Börse in Seoul den dritten Tag in Folge mit Aufschlägen. Der Kospi legte um 1,4 Prozent auf 1592 Punkte zu, wobei Technologie-, Finanz- und Bauwerte als Zugpferde fungierten. "Auch wenn es Zeit brauche, bis das Dubai-Problem verarbeitet ist, scheine doch die Rationalität an den Markt zurückgekehrt zu sein", sagte ein Analyst.

Besonders ausländische Anleger hätten am südkoreanischen Aktienmarkt investiert, hieß es aus dem Handel. Dagegen seien bei einheimischen Investoren Nettoabflüsse zu beobachten gewesen. Im Finanz- und Bausektor gewannen KB Financial 2,2 Prozent, Daewoo Securities 3,1 Prozent und Samsung C&T Corp 6,4 Prozent. Beide Branchen erholten sich dank der erneuten Aufschläge weitgehend vom Ausverkauf der vergangenen Woche im Zuge der Zahlungsschwierigkeiten von Dubai World.

Bei Technologiepapieren spekulierten Anleger auf ein Anspringen der US-Verbraucherausgaben in der Vorweihnachtszeit. Samsung Electronics fügten 1,4 Prozent hinzu. Hynix Semiconductor kletterten um 6,4 Prozent und LG Electronics um 2,5 Prozent. Unter den Automobiltiteln bröckelten die Gewinne im Verlauf ab. Hyundai Motor verteuerten sich um 0,5 Prozent, Kia Motors verloren 0,3 Prozent. Allerdings verwiesen Händler auf die deutlichen Zuwächse der vergangenen Tage im Vorfeld der US-Absatzzahlen.

China in grün

Die Aufwärtsphase an der Börse in Shanghai ging dank weiter abebbender Sorgen über die Finanzkrise in Dubai den dritten Tag in Folge weiter. Die chinesische Leitbörse schloss mit festerer Tendenz, wobei Banken- und Immobilienwerte an der Spitze des Tableaus standen. Der Shanghai-Composite, der die Kursentwicklung von A- und B-Aktien abbildet, stieg um 1,1 Prozent 3270 Punkte, der Shenzhen-Composite legte um 1,3 Prozent auf 1228 Zähler zu. In Hongkong kletterte der HSI um 0,8 Prozent auf 22.290 Punkte.

Während die Finanzkrise in Dubai immer weiter in den Hintergrund tritt, richte sich der Blick der Anleger wieder verstärkt den chinesischen Gegebenheiten zu, hieß es am Markt. "Dass Peking den aktuellen makroökonomischen Status Quo vorerst beibehalten will und erst im März 2010 Ausstiegsszenarien aus der lockeren Geldpolitik prüfen will, kommt gut an", sagte ein Analyst.

Der staatliche Investmentfonds Central Huijin Investment will zur Stärkung der Kapitalbasis bei Banken auf das Einstreichen von Dividenden verzichten. Dies mindert laut Analysten die Wahrscheinlichkeit von Kapitalerhöhungen. Allerdings müsste der Beschluss von den übrigen Bankaktionären mitgetragen werden, hieß es weiter. Vor diesem Hintergrund kletterten Industrial & Commercial Bank of China (ICBC) um 1,3 Prozent und China Construction Bank um 0,8 Prozent. In Hongkong zogen HSBC um 1 Prozent an.

Beflügelt vom Einstieg von Gelegenheitskäufern ging es auch im Immobiliensektor bergauf. Allerdings sei das Aufwärtspotenzial begrenzt, da allgemein mit Maßnahmen der Regierung zur Eindämmung der steigenden Hauspreise gerechnet werde, sagten Händler. China Vanke legten um 2,2 Prozent zu, nachdem der Wert in der vergangenen Woche noch 3,8 Prozent eingebüßt hatte. Poly Real Estate stiegen um 2,8 Prozent. In der Vorwoche war die Aktie um 5,2 Prozent auf Talfahrt geschickt worden.

Quelle: ntv.de, DJ/rts

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