Kaum Impulse Asiens Börsen schwächeln
18.05.2007, 12:49 UhrVon Gerhard Heinrich, Emfis
Die asiatischen Aktienmärkte gaben am Freitag überwiegend ab, nachdem zuvor auch die US-Börsen geschwächelt hatten. Daneben gab es kaum Impulse, die die Indizes in die andere Richtung hätten lenken können. Eine gewisse Unterstützung kam lediglich von Seiten der deutlich gestiegenen Ölnotierungen, die die Aktien der entsprechenden Förderkonzerne teilweise stimulierten. Dagegen waren die Notierungen der Industriemetalle nach unten gegangen.
In China und Hongkong hatten Äußerungen des Multimilliardärs Li Ka-Shin belastetet. Dieser hatte sich kritisch zu den hohen Bewertungen am chinesischen Aktienmarkt geäußert und in diesem Zusammenhang von einer drohenden Korrektur gesprochen. Li Ka-Shings Wort hat an den asiatischen Börsen hohes Gewicht. Als Gründer des Immobilienkonzerns Cheung Kong und des Mischkonzerns Hutchison Whampoa ist er zudem an der Börse Hongkong immer wieder für große Aktien-Transaktionen verantwortlich gewesen.
Der japanische Nikkei 255 verlor weitere 0,57 Prozent auf 17.399 Punkte, der breitere Topix gab 0,68 Prozent auf 1695 Zähler ab. Vor allem in den Sektoren Metalle und Schiffsbau erfolgten Gewinnmitnahmen. Dies brachte etwa Nippon Steel um 3,0 Prozent und Sumitomo Metal Industries um 2,9 Prozent nach unten; die Aktie von Mitsubishi Heavy Industry verlor 1,4 Prozent. Dagegen profitierten die Papiere der exportorientierten Unternehmen teilweise vom schwachen Yen. So legten Sony 0,6 Prozent zu, Honda Motor stiegen um 0,24 Prozent und Toyota Motor um 0,27 Prozent.
In Taiwan konnte sich der TAIEX mit einem Abschlag von lediglich 0,05 Prozent auf 8034 Zähler relativ gut behaupten. Dabei zogen die Titel von Taiwan Semiconductor Manufacturing um 1,18 Prozent an. Gestern hatte Philips Electronics ein Paket von 240 Mio. Taiwan-Semiconductor-Aktien in New York mit einem Aufschlag von 5 Prozent auf den Schlusskurs loswerden können. Die Titel des Konkurrenten United Microelectronics gaben dagegen 0,52 Prozent ab. Daneben verloren im Elektroniksektor Acer 0,94 Prozent und Advanced Semiconductor 1,77 Prozent. Die Aktie des Kreditkarten-Anbieters Chinatrust Financial verlor 0,75 Prozent. Der Konzern muss sich auf staatliche Anordnung hin nun von allen Papieren des Konkurrenten Mega trennen, nachdem der jüngste Übernahmeversuch fehlgeschlagen ist.
In Korea verlor der Kospi 0,21 Prozent auf 1612 Stellen. Vor allem institutionelle und überseeische Investoren zogen dabei ihre Positionen glatt. So rutschten die Titel von Posco um 1,6 Prozent nach unten, Korea Electric Power verloren 0,8 Prozent und Hyundai Motor 1,0 Prozent. Im Schiffsbau-Sektor gaben Hyundai Heavy 1,4 Prozent und Daewoo Shipbuilding 1,8 Prozent ab. Dagegen konnten sich LG.Philips LCD und LG Electronics um 1,69 Prozent bzw. 1,3 Prozent verbessern. Die Börsianer honorierten damit die Kostensenkungsmaßnahmen der beiden Unternehmen im Bereich Plasma-Bildschirme. Im Ölsektor stiegen SK Corp. um 2,2 Prozent und S-Oil um 0,2 Prozent.
In Hongkong sorgte man sich heute insbesondere um die hohen Bewertungen an den chinesischen Börsen und um eine möglicherweise bevorstehende Leitzins-Erhöhung in China. Dies brachte den Hang Seng Index um 0,43 Prozent auf 20.904 Punkte nach unten. Angesichts der Zinsbefürchtungen entwickelte sich vor allem der Immobiliensektor schwach. Hier gaben Cheung Kong 2,04 Prozent und Sun Hung Kai Properties 1,58 Prozent ab. Uneinheitlich entwickelte sich der Bankensektor. Hier gewannen Hang Seng Bank 0,09 Prozent hinzu, während BOC Hong Kong 1,14 Prozent abgaben. Der Ölsektor konnte von den deutlich gestiegenen Rohöl-Notierungen nicht profitieren. Vielmehr verbilligten sich PetroChina um 0,2 Prozent und Sinopec um 1,71 Prozent.
In China verlor der Shanghai Composite Index 0,45 Prozent auf 4030 Zähler. Der australische S&P/ASX 200 gab 0,84 Prozent auf 6312 Stellen ab.
Quelle: ntv.de