Schnäppchenjäger in Tokio Asiens Börsen suchen Richtung
06.12.2010, 09:15 UhrDie asiatischen Aktienbörsen sind ohne klare Richtung aus dem Handel gegangen. Der japanische Nikkei-Leitindex schloss wegen des stärkeren Yens mit einem leichten Minus, der Topix dafür leicht im Plus. Eine starke Währung verteuert die Produkte der exportabhängigen japanischen Wirtschaft auf dem Weltmarkt. An anderen asiatischen Börsen war die Stimmung positiver.
Der 225 Werte umfassende Nikkei schloss bei geringem Volumen 0,1 Prozent niedriger bei 10.167 Punkten. Der breiter gefasste Topix stieg um knapp 0,3 Prozent auf 881 Punkte. Die Börsen in Shanghai, Singapur, Taipeh und Hongkong verbuchten Gewinne, während der südkoreanische Kospi 0,2 Prozent abgab. Die Streitkräfte des Landes hatten zuvor mit einem Manöver auch nahe der Grenze zum verfeindeten Nordkorea begonnen. Das kommunistische Nordkorea hat mit Krieg gedroht.
"Raum nach oben"
Hintergrund der Yen-Erholung waren die überraschend schwachen Daten vom US-Arbeitsmarkt am Freitag. Analysten zufolge nutzten ausländische Fonds und japanische Anleger die Schwäche des Nikkeis, um Aktien zu kaufen. Damit hielten sich die Verluste in Grenzen. Am Berichtstag seien Gewinnmitnahmen bei den Exportwerten zu beobachten gewesen, während bislang zurückgebliebene Aktien gekauft worden seien, sagten Händler. Die Verluste im Nikkei hätten sich auch deshalb in Grenzen gehalten, da die Aussagen von Fed-Chairman Bernanke stützten, wonach die US-Notenbank ihre Anleihenkäufe noch ausweiten könnte. Auch dass der Aktienmarkt in Shangahi trotz der Sorge um mögliche verschärfenden Maßnahmen der chinesischen Zentralbank nur geringe Abschläge aufwies, habe gestützt.
"Der Nikkei hat immer noch Raum nach oben", sagte Takashi Ohba von Okasan Securities. Marktteilnehmern zufolge könnten ausländische Fonds weiter japanische Aktien kaufen. Der Nikkei entwickelte sich schon im vergangenen Monat deutlich stärker als andere Märkte wie Hongkong, Schanghai oder New York.
Zu den gesuchten Werten gehörten Titel mit einem Bezug zu Rohstoffen, da sich der Preis für Öl und Gold verteuert hat. Der Subindex für Eisen- und Stahlwerte rangierte am Berichtstag ganz oben. So gewannen Sumitomo Metal Mining 3,4 Prozent. Kobe Steel stiegen um 3 Prozent, nachdem berichtet wurde, dass das Unternehmen mit fünf anderen Firmen zur Produktion von Titan für Flugzeuge kooperieren will. NGK Insulators stiegen um 5 Prozent. Zuvor hatte Credit Suisse die Aktie auf Outperform hochgestuft
Exportwerte litten unter dem starken Yen. So verloren Canon 1 Prozent, Honda Motor 0,6 Prozent, Tokyo Electron 0,4 Prozent und Fanuc 0,8 Prozent.
Im Interesse der Anleger standen Aktien von Panasonic mit einem Minus von 1,2 Prozent. Auch TDK lagen im Minus, wenn auch nur mit 0,2 Prozent. Der Stahlhersteller JFE konnte dagegen um 2,1 Prozent zulegen. Das Unternehmen kündigte in der vergangenen Woche an, die Stahlpreise für Kunden wie Autohersteller oder Werften zu erhöhen.
In China fand der Börsengang des Maschinenbauers Changsha Zoomlion im Interesse der Anleger. Das Unternehmen will bei seiner Emission in Hongkong umgerechnet zwischen 1,57 und 2,13 Mrd. US-Dollar einnehmen.
Quelle: ntv.de, rts