Schlechte US-Vorgaben Asiens Börsen tiefrot
22.10.2007, 13:20 UhrDie Aktienkurse im Fernen Osten sind am Montag so stark gefallen wie seit zwei Monaten nicht mehr. Der Abfall begründete sich im Wesentlichen durch die anhaltende Sorge um die US-Binnenkonjunktur, im Zusammenhang mit der US-Finanz- und Immobilienkrise. Der historisch hohe Ölpreis tat sein Übriges. Gleichzeitig befanden sich die US-Futures im stark negativen Bereich und zeigten, zumindest vorläufig, keine Verbesserung der Lage an.
In Japan gab der Nikkei 225 375,90 Punkte oder 2,2 Prozent auf 16.438,74 Punkte ab. Damit schloss der japanische Leitindex etwa so tief, wie dies zuletzt vor drei Wochen der Fall war. Der breitere Topix-Index verlor 28,21 Punkte, oder 1,8 Prozent, auf 1.563,07 Punkte. Mit 186 zu 43 lag die Zahl der Verlierer im Nikkei höher als die der Gewinner. Die Verunsicherung führte dazu, dass man zunächst die weitere Entwicklung an der Wall Street abwarten wollte, bevor man hier größere Zukäufe tätigte. Ein zusätzlicher Belastungsfaktor war der gestiegene Yen. Dies führte etwa bei Fujitsu zu einem Abschlag von 4 Prozent; Sharp verloren 4,1 Prozent und Toshiba 3,4 Prozent. Im Auto-Sektor gaben Toyota 2,1 Prozent und Mitsubishi Motors 3,1 Prozent ab.
Auch die s üdkoreanischen Titel gingen heute deutlich in den Keller. Der Kospi rutschte um 3,4 Prozent - und damit im asiatischen Vergleich überdurchschnittlich stark - auf 1903 Stellen ab. Er schloss damit auf dem niedrigsten Niveau seit über einem Monat. Besonders Papiere aus den Bereichen Schiffsbau und Wertpapierhandel, die zuletzt stark gefragt waren, gerieten unter Beschuss. So knickten Hyundai Heavy um 4,5 Prozent und Samsung Heavy sogar um 7,5 Prozent ein. Die Titel von Samsung Securities verloren 6,8 Prozent. Ansonsten standen überwiegend die exportorientierten Werte unter Druck. Hier gaben etwa Samsung Electronics 3,3 Prozent ab, Hyundai Motor verloren 1,5 Prozent und Kia Motors 3,8 Prozent.
In Taiwan gab der TAIEX 2,61 Prozent auf 9360 Zähler ab und landete damit ebenfalls auf einen Monats-Tief. Im Technologiebereich blickte man dort gespannt auf einige bevorstehende Quartalsergebnisse. Die Titel des Flachbildschirm-Herstellers AU Optronics zogen dabei im Vorfeld des Zahlenwerks um immerhin 0,3 Prozent an. Nanya Technology rutschten hingegen vor Zahlen 3,85 Prozent ab. Die Titel des Handy-Auftragsproduzenten High Tech Computer schlossen nach anfänglicher Schwäche auf dem Niveau vom Freitag. Asustek verbilligten sich um 1,34 Prozent. Das Unternehmen hatte angekündigt, sich künftig auch auf dem Markt für Billig-Handys tummeln zu wollen. Acer rutschten um 2,6 Prozent ab, Taiwan Semiconductor verloren 2,3 Prozent.
In Hongkong glitt der Hang Seng Index um 3,7 Prozent auf 28.373 Punkte ab. Die Marktteilnehmer zeigten sich sowohl über die Entwicklung in den USA als auch über mögliche Maßnahmen der chinesischen Regierung gegen eine Markt-Überhitzung beunruhigt. Gleichzeitig hatten Morgan Stanley zuvor ihren Ausblick für den Hongkong-Aktienmarkt von "in-line" auf "cautious" zurückgenommen. Titel aus allen Branchen gerieten unter Druck. So verloren etwa China Mobile 3,9 Prozent; im Immobiliensektor gingen Cheung Kong um 5,4 Prozent und Sun Hung Kai Properties um 4,1 Prozent nach unten. Die Aktie der ICBC verlor 4,3 Prozent. PetroChina konnten sich mit einem Abschlag von 0,7 Prozent vergleichsweise gut behaupten. Der Ölgigant denkt möglicherweise darüber nach, sein A-Share-IPO im November abzusagen. Dagegen rutschten CNOOC um 4 Prozent und China Coal sogar um 9,3 Prozent nach unten.
In China verlor der Shanghai Composite Index 2,59 Prozent auf 5948 Zähler, der Shanghai A-Share-Index gab 2,59 Prozent auf 5948 Stellen ab.
Quelle: ntv.de