Marktberichte

Positive Quartalsbilanz Asiens Börsen uneinheitlich

Die japanische Börse zeigte sich abermals leicht erholt.

Die japanische Börse zeigte sich abermals leicht erholt.

(Foto: dpa)

Die asiatischen Börsen entwickelten sich uneinheitlich. Während sich die Märkte in Japan und Taiwan und auch in China erholen konnten, blieben die Anleger in Korea und Hongkong zurückhaltend. Immerhin haben nahezu alle asiatischen Indizes auch im dritten Quartal weiter zulegen können, auch wenn die Aufschläge in einigen Fällen eher moderat ausgefallen sind. Im bevorstehenden vierten Quartal werden die inzwischen relativ hohen Notierungen wieder verstärkt an den wirtschaftlichen Realitäten gemessen werden.

Die japanische Börse zeigte sich abermals leicht erholt. Der Nikkei 225 verbesserte sich um 0,3 Prozent auf 10.133 Punkte. Er schloss damit die erste Hälfte des japanischen Geschäftsjahres mit einem Aufschlag von knapp 25 Prozent ab; konnte sich allerdings im zweiten Quartal nur noch um 1,8 Prozent verbessern. Das Handelsvolumen war im Vorfeld des vielbeachteten Tankan-Berichts (Freitag) eher mau. Der breitere Topix stieg um 0,7 Prozent auf 910 Zähler. Insbesondere bei den Titeln aus dem Bankensektor wurden wieder zugefasst. Analysten hatten diese nach den Abschlägen der vergangenen Wochen verschiedentlich als "überverkauft" bezeichnet. Dies brachte Sumitomo Mitsui Financial um 2,6 Prozent nach oben; Mizuho Financial stiegen um 1,1 Prozent. Die Aktie der Investmentbank Nomura gab allerdings im Vorfeld der geplanten Kapitalerhöhung weitere 2,0 Prozent ab. Unter Druck standen auch die Immobilienwerte, unter denen die UBS zuvor mehrere auf "neutral" abgestuft hatte. Unter den betroffenen Titeln verbilligten sich Mitsui Fudosan um 2,2 Prozent und Mitsubishi Estate um 1,4 Prozent. Uneinheitlich entwickelten sich die Papiere aus dem Autosektor. Hier gewannen Nissan Motor 1,3 Prozent und Honda Motor 2,2 Prozent hinzu. Dagegen gaben Mazda Motor 3,4 Prozent ab. Toyota Motor schlossen unverändert bei 3570 Yen. Der Konzern hatte zuvor eine Rückrufaktion in den USA wegen Mängeln bei 3,8 Millionen Fahrzeugen angekündigt.

In Korea konnte sich der Kospi zwar vorübergehend über die 1700-Punkte-Linie hangeln. Die Kauflust hielt aber nicht lange an. Vor allem deutliche Abschläge bei den Aktien der Schiffsbauer verhagelten die Gesamtbilanz. Koreas Leitindex schloss am Ende 1,0 Prozent im Minus bei 1673 Zählern. Die Auslandsinvestoren gehörten den fünften Handelstag in Folge netto zu den Verkäufern. Die Aktien der koreanischen Werftbetriebe standen schwer unter Druck, nachdem gemeldet wurde, dass die französische Reederei CMA CGM in Schieflage geraten sei und möglicherweise bestehende Schiffsbauprojekte stornieren könnte. Dies ließ die Aktie von Hyundai Heavy Industries um 9,6 Prozent einbrechen; Daewoo Shipbuilding rutschten um 9,5 Prozent ab. Daneben verlor die Aktie von Daewoo Engineering 3,1 Prozent. Der zum Verkauf stehende Baukonzern soll bisher lediglich Übernahmeangebote von ausländischen Private-Equity-Gesellschaften erhalten haben. Die übrigen Blue Chips entwickelten sich uneinheitlich. So konnten sich Samsung Electronics um 0,4 Prozent und Posco um 1,2 Prozent verbessern. Hyundai Motor stiegen um 1,3 Prozent. Dagegen gaben Kia Motors 1,8 Prozent und LG Electronics sogar 3,4 Prozent ab. Der Finanzsektor zeigte sich freundlich. Hier legten Hana Financial 1,6 Prozent und KB Financial 1,2 Prozent zu.

In Taiwan schon sich der TAIEX um weitere 1,07 Prozent nach oben und erreichte damit den höchsten Schlusstand seit zwei Wochen. Dabei standen insbesondere die Auslandsanleger auf der Käuferseite, und deckten sich weiter mit taiwanesischen Technologiewerten ein. Die Regierung hatte gestern den Unternehmen aus den Bereichen Halbleiter und Flachbildschirme die Genehmigung erteilt, sich künftig direkt an Gesellschaften aus der Volksrepublik China zu beteiligen, oder diese zu übernehmen. Im Halbleitersektor konnten sich dementsprechend Taiwan Semiconductor um weitere 1,3 Prozent und United Microelectronics um 0,3 Prozent verbessern. Die Aktie des Chip-Designers Mediatek zog um 3,4 Prozent an. Daneben verteuerten sich die Papiere des Bildschirm-Produzenten Chi Mei Optoelectronics um 0,9 Prozent. Uneinheitlich entwickelten sich dagegen die Titel aus dem Speicherchipsektor. Hier gewannen Nanya 2,0 Prozent hinzu; ProMOS verloren dagegen 1,9 Prozent, Powerchip Semiconductor gaben 1,0 Prozent ab. Im Finanzsektor legten Fubon Financial 1,4 Prozent zu, nachdem der Konzern eine Kapitalerhöhung im Umfang von bis zu 900 Millionen Dollar abgesagt hatte. Taishin Financial stiegen um 0,7 Prozent.

In Hongkong gab der Hang Seng Index nach der robusten gestrigen Erholung wieder 0,28 Prozent auf 20.955 Punkte ab. Damit hat sich Hongkongs Leitindex im dritten Quartal um weitere 12 Prozent nach oben gearbeitet, nachdem er im zweiten Quartal um 34 Prozent gestiegen war. Das heutige Handelsvolumen blieb mit umgerechnet rund 6,3 Milliarden Dollar weiterhin relativ niedrig. Unter Druck standen teilweise die Bankenwerte. Hier gaben ICBC 1,7 Prozent ab, nachdem der Finanzkonzern angekündigt hatte, für 545 Millionen Dollar die thailändische ACL Bank zu übernehmen. Bank of China verloren 1,0 Prozent und China Construction Bank 0,8 Prozent. Dagegen zeigten sich die Hongkong-Banken gut behauptet. Hier verbesserten sich HSBC um 0,6 Prozent und Hang Seng Bank um 1,6 Prozent; Bank of East Asia stiegen um 0,2 Prozent. Die chinesischen Ölwerte gaben ab, nachdem die chinesische Regierung eine Absenkung der dortigen Treibstoffpreise verfügt hatte. PetroChina verloren 1,6 Prozent und Sinopec 1,4 Prozent. Die Aktie von China Overseas Land legte 1,2 Prozent zu. Die Immobiliengesellschaft hatte angekündigt, für 3,4 Milliarden HK$ den Mischkonzern Shell Electric Manufacturing zu übernehmen. Shell Electric sprangen daraufhin um 55 Prozent nach oben.

In China verbesserte sich der Shanghai Composite Index um 0,9 Prozent auf 2779 Zähler.

Quelle: ntv.de

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