Japan handelt nicht Asiens Börsen unentschlossen
19.07.2010, 11:33 UhrDie Aktienmärkte in Fernost starten ohne klare Richtung in die Woche. In Japan bleibt die Börse wegen eines Feiertages geschlossen.
Sorgen über die Kraft der wirtschaftlichen Erholung in den USA haben die Aktienmärkte in Fernost uneinheitlich schließen lassen. Konjunkturpessimistische Anleger erhielten neue Munition von schwachen US-Daten, die die Wall Street am Freitag belastet hatten. "Die Schlüsselfrage, die den Markt momentan bewegt, ist langsameres weltweites Wachstum", meinte George Clapham, Analyst bei Arnhem Investment Management. Mit Spannung warteten die Investoren auf die in dieser Woche anstehenden Stresstest-Ergebnisse in Europa und eine Anhörung von US-Notenbankchef Ben Bernanke.
In Tokio blieben die Märkte wegen eines Feiertags geschlossen. Lichtblick in Asien blieb China. Alle anderen Märkte verbuchten zum Teil größere Verluste. Dort, wo es nicht so weit nach unten ging, stützten Übernahmeaktivitäten, wie etwa in Singapur. Dort hofften Anleger, dass die Gesundheitsfirma Parkway eine verbesserte Offerte erhält.
Shanghai dreht ins Plus
Die Börse in Shanghai drehte im Verlauf ins Plus und baute dann die Gewinne kontinuierlich aus. Der Shanghai Composite gewann 2,1 Prozent auf 2475 Zähler, während der Shenzhen Composite um 2,4 Prozent zulegte. In Hongkong ging der HSI wenig verändert bei einem Stand von 20.250 Zählern aus dem Handel.
Gelegenheitskäufer und positiv gedeutete Regierungsaussagen sorgten für Rückenwind an der chinesischen Leitbörse in Shanghai. "Die Phase der Knsolidierung ist abgeschlossen und der Markt setzt auf ein Auslaufen der staatlichen Maßnahmen zur Abkühlung der Konjunktur", erläuterte ein Analyst die positive Stimmung. Premierminister Wen Jiabao sagte mit Blick auf die verhaltene Wirtschaftsentwicklung in China, die Konjunktur verlaufe letztlich wie geplant. Die geringere Wachstumsdynamik sei das Ergebnis stattlicher Regulierung und Kontrolle, sagte der Politiker weiter. Vertreter der chinesischen Zentralbank sprachen zudem von einem nachlassenden Inflationsdruck.
Den zweiten Tag in Folge waren Kohlewerte gesucht. Nach den jüngsten Abschlägen hätten Gelegenheitskäufer zugegriffen, hieß es. Shanxi Xishan Coal & Electricity Power schnellten um 6,7 Prozent empor, China Shenhua Energy gewannen 3,2 Prozent. Auch Bankaktien erfreuten sich hoher Wertschätzung: China Merchants Bank legten um 2,6 Prozent und ICBC um 1 Prozent zu.
Seoul im Minus
In Seoul schloss die Börsen den dritten Tag in Folge mit Abgaben. Der südkoreanische Aktienmarkt folgte den US-Börsen, die am vergangenen Freitag deutliche Verluste verzeichnet hatten. Allerdings hievten Gelegenheitskäufer und einige positive Unternehmensnachrichten den Leitindex über seine Tagestiefs. Der Kospi büßte letztlich 0,4 Prozent auf 1732 Punkte ein, nachdem er zwischenzeitlich bis auf 1718 Zähler gefallen war.
"Automobil- und Bauwerte sowie einige Technologietitel waren für die leichte Erholung verantwortlich. Pensionsfonds traten als Käufer auf und das Volumen der von ausländischen Investoren veräußerten Aktien war sehr bescheiden", fasste ein Analyst die Sitzung zusammen. Unterstützung kam auch aus China, wo nach schwachen Konjunkturdaten die Sorgen über weitere geldpolitische Straffungen im der zweiten Jahreshälfte nachließen.
Der härtere Wettbewerb mit chinesischen Schiffsbauern belastete den Sektor in Südkorea, Bankenwerte litten unter der Befürchtung, die anstehenden Zweitquartalsausweise könnten die Erwartungen verfehlen. Vor diesem Hintergrund verloren Woori Finance Holdings 2,7 Prozent und Hyundai Heavy Industries 3,2 Prozent. Automobilaktien schlossen dagegen im Plus. Hyundai Motor gewannen 0,4 Prozent und Kia Motors 0,7 Prozent.
Im Bau- und Technologiesektor zogen Hyundai Engineering & Construction um 4,4 Prozent, GS Engineering & Construction um 2,2 Prozent und Hynix Semiconductor um 0,9 Prozent an. Die Aufschläge unter den Bauwerten erläuterten Marktbeobachter mit der Erwartung, die Regierung werde den Immobilienmarkt stimulieren. Die Hoffnung auf eine Bodenbildung beim Baltic Dry Index sorgte für Aufschläge unter den Reedereiwerten: STX Pan Ocean verteuerten sich um 0,9 Prozent und Korea Line um 2,8 Prozent.
Quelle: ntv.de, DJ/rts