Inflationssorgen Auf und Ab in Asien
23.05.2008, 12:10 UhrDie asiatischen Börsen haben am Freitag uneinheitlich notiert. Sorgen vor steigenden Inflationsraten und infolgedessen einer strammeren Geldpolitik bestimmten trotz eines gefallenen Ölpreises weiter den Handel. Zu den Gewinnern in Tokio zählten vor allem die Papiere von Baufirmen und Pharmatitel nach Berichten, wonach Roche seinen Anteil am Partnerunternehmen Chugai Pharmaceutical aufstocken wolle.
In Tokio schloss der Nikkei-Index 0,24 Prozent im Plus bei 14.012 Zählern. Der breiter gefasste Topix-Index verlor dagegen bis Handelsschluss 0,22 Prozent auf 1376 Punkte. Die Börse in Singapur tendierte etwas freundlicher. Dagegen mussten die Aktienmärkte in Hongkong, Taiwan , Shanghai und Südkorea Verluste hinnehmen.
Chugai-Papiere gewannen 2,8 Prozent an Wert und zogen auch andere Titel aus der Branche mit. Die Anteilsscheine der Baufirma Chiyoda gewannen nach einer besseren Bewertung durch ein Handelshaus mehr als acht Prozent. Der Aktienkurs von Konica Minolta legte rund vier Prozent zu.
Fallende Kurse in Shanghai
Mit einer schwachen Tendenz haben die Kurse an der Börse in Hongkong am Freitag die Sitzung beendet. Vor allem die Kursabschläge bei China Mobile und CNOOC belasteten das Sentiment. Der Hang-Seng-Index fiel um 1,3 Prozent bzw 329 Punkte auf 24.714. Kurzfristig wird der Index in einer Spanne zwischen 24.800 und 25.800 Punkten gesehen, hieß es von Teilnehmern.
China Mobile verloren 3,8 Prozent auf 125,10 Hongkong-Dollar. Die Investoren rechnen damit, dass China einem dritten Mobilfunk-Unternehmen den Zugang zum Markt erlauben wird. Dies würde die Wettbewerbsfähigkeit von China Mobile deutlich belasten, so ein Analyst. Die Aktien waren zwischenzeitlich schon bis auf 124,10 Hongkong-Dollar gefallen. Kurzfristig sei mit weiteren Abgaben zu rechnen, so ein Beobachter.
Dagegen legten China Unicom und China Netcom vor dem Hintergrund dieser Nachrichten zu und gewannen 11,9 Prozent auf 18,48 Hongkong-Dollar bzw. 12,5 Prozent auf 27,05 Hongkong-Dollar zu. Allerdings wurden beide Aktien kurz vor dem Ende der ersten Sitzungshälfte ohne Angabe von Gründen ausgesetzt. Wie lange die Handelsaussetzung dauern soll ist noch nicht bekannt.
Auch die Aktien von China Telecom legten deutlich zu und stiegen um 7 Prozent auf 5,67 Hongkong-Dollar bevor sie ebenfalls vom Handel ausgesetzt wurden. Das Unternehmen will in den Mobilfunk-Markt expandieren und dazu eine Tochter von China Unicom übernehmen, hieß es aus mit der Transaktion vertrauten Kreisen.
Bei CNOOC kam es wegen des wieder leicht zurückgekommenen Ölpreises zu verstärkten Gewinnmitnahmen, welche die Aktie um 6,6 Prozent auf 14,76 Hongkong-Dollar nach unten drückten.
Konjunktursorgen drücken Kurse in Singapur
Mit einer schwächeren Tendenz haben die Kurse an der Börse in Singapur am Freitag den Handel beendet. Der Straits-Times-Index (STI) schloss mit einem Abschlag von 1,2 Prozent bzw. 39 Punkten bei 3.122. Zwischenzeitlich hatten die Papiere Kursgewinne verzeichnet, mussten diese jedoch im Zuge der Kursschwäche an den anderen asiatischen Börsen bis Handelsschluss wieder abgeben.
"Die Investoren sind wieder unsicherer in Bezug auf die weitere konjunkturelle Entwicklung", so ein Analyst. Dabei wurde vor allem auf die Unsicherheit über die Konjunktur in den USA, die Kreditkrise und die weltweite Inflation verwiesen. "Die Tendenz liegt wieder eher auf der Abwärtsseite. Die seit einiger Zeit herrschenden Probleme sind weiterhin nicht gelöst", so ein Analyst. Der Ölpreis hat sich dagegen wieder etwas entspannt und ist auf knapp 132 US-Dollar gefallen, nachdem er am Vortag bei 135,09 USD noch ein neues Allzeithoch markiert hatte.
Bei den Einzelwerten verloren CapitaMall Trust 4 Prozent auf 3,37 Singapur-Dollar. Das Unternehmen gab den Erwerb eines Bürokomplexes in Singapur bekannt, der teilweise über eine Anleihe im Volumen von 650 Mio. Singapur-Dollar finanziert werden soll. Die Analysten der UBS äußerten sich dazu allerdings positiv. Der Erwerb sei attraktiv und sollte zudem die Wettbewerbsfähigkeit erhöhen. Die Analysten raten auf dem aktuellen niedrigen Niveau zum Einstieg in die Aktie.
STX Pan Ocean gaben um 5,4 Prozent auf 3,34 Singapur-Dollar nach. Grund waren Befürchtungen, dem jüngsten Anstieg der Frachtraten könnte nun eine Korrektur folgen. Der Baltic-Dry-Index, der die Frachtraten der Standardrouten für das Verschiffen von Trockengütern nachzeichnet, hatte in den vergangenen Wochen stark zugelegt. Analysten rechnen nun mit einer Korrektur.
Quelle: ntv.de