Dax erobert 7.500 zurück Bieterkampf treibt Boss-Aktie
17.05.2007, 12:50 UhrDer Dax hat an Christi Himmelfahrt die Marke von 7500 Punkten zurückerobert. Dank der Kursgewinne an den US-Börsen griffen einige Anleger trotz des Freitages zu und verhalfen dem Leitindex bis zum Mittag zu einem Plus von 0,5 Prozent auf 7.519 Punkte. Er holte damit seine Vortagesverluste wieder auf.
Börsianer sprachen von einem sehr ruhigen Geschäft mit geringen Umsätzen. "Es gibt kaum Nachrichten, die für Kursbewegungen sorgen", fasste ein Händler das Geschehen zusammen. Angesichts der wenigen Marktteilnehmer würden oft bereits kleinere Kauf- oder Verkaufaufträge ausreichen, um eine spürbare Kursreaktion hervorzurufen. Ein anderer Börsianer betonte: "Das einzige, was uns beflügelt, sind die guten Vorgaben aus den USA." Der Dow-Jones-Index hatte am Mittwoch auf Rekordniveau geschlossen.
US-Konjunkturdaten erwartet
Konjunkturdaten aus den USA könnten am Nachmittag dem deutschen Aktienmarkt Leben einhauchen. Um 14:30 Uhr (MESZ) stehen die wöchentlichen Daten zum US-Arbeitsmarkt auf der Agenda, um 16:00 Uhr folgen die Frühindikatoren für April. Derzeit rätseln Experten, wie stark die US-Wirtschaft an Dynamik verliert.
An die Spitze der Dax-Gewinner rückten die Aktien der Deutschen Post mit einem Plus von 2,9 Prozent. "Das ist der Nachgang der guten Quartalszahlen von Dienstag", erklärte ein Börsianer. Gefragt waren nach einem positiven Analystenkommentar auch Papiere der Deutschen Börse, die sich um 0,9 Prozent auf 166 Euro verteuerten. Die Schweizer Großbank Credit Suisse setzte das Kursziel für den Frankfurter Börsenbetreiber auf 200 von 193 Euro je Aktie hoch. Siemens, SAP und Infineon konnten ihre Auftaktgewinne nicht lange halten. Starke Quartalszahlen des US-PC-Herstellers Hewlett-Packard hatten die Technologiepapiere zuvor beflügelt. Auf der Verliererseite standen Commerzbank mit einem Minus von 1,2 Prozent. Unter Herausrechnung des Dividendenabschlags von 0,75 Euro je Anteilsschein lägen die Titel jedoch auch im Plus.
Bietergefecht um Valentino treibt Boss-Kurs
Im MDax stachen die Aktien der Baumarktkette Praktiker mit einem Kursplus von 4,5 Prozent heraus. Einen Grund für die Nachfrage konnten Händler nicht ausfindig machen. Gekauft wurden auch die Titel des Modeunternehmens Hugo-Boss, die 2,3 Prozent gewannen. Der US-Finanzinvestor Carlyle will nach Informationen aus Finanzkreisen die Hugo-Boss-Mutter Valentino ganz übernehmen und damit den ebenso interessierten Rivalen Permira ausstechen. Dieser hatte erst am Mittwoch für gut 780 Millionen Euro einen Anteil von 29,6 Prozent an Valentino gekauft.
Der Auskunftdienstleister Telegate hat mit einem Teilerfolg im Rechtsstreit mit der Deutschen Telekom das Interesse von Investoren geweckt. Die Papiere der in keinem Index vertreten Telegate legten zeitweise rund sechs Prozent auf 23 Euro zu. Die Firma hatte am Mittwochabend mitgeteilt, das Oberlandesgericht Düsseldorf habe die Telekom in zweiter Instanz zur Rückzahlung von 52 Millionen Euro verurteilt.
Quelle: ntv.de