Marktberichte

Deutlich über 100 US-Dollar Brent zieht kräftig an

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(Foto: picture-alliance/ dpa)

Eigentlich herrscht auch an den Rohstoffmärkten vorsichtige Spannung vor der Zinsentscheidung der EZB. Signale für ein sinkendes Ölangebot treiben jedoch den Preis für Nordseeöl deutlich nach oben.

Die Ölpreise haben kurz vor der Zinsentscheidung der EZB deutlich angezogen. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juli kostet am Mittag 101,50 US-Dollar, nachdem der Preis im frühen Handel noch unter der Marke von 100 US-Dollar notierte. Der führende Juli-Kontrakt für US-Öl der Sorte WTI verteuert sich um rund ein Prozent auf 88,55 US-Dollar.

Neben der am Markt erwarteten Zinssenkung durch die europäischen Währungshüter trieben auch Prognosen den Preis, wonach die US-Rohöllagerbestände in der vergangenen Woche gesunken sein sollen. Die Daten werden am späten Nachmittag deutscher Zeit veröffentlicht.

Bei den Marktakteuren steht die EZB-Zinsentscheidung am frühen Nachmittag im Mittelpunkt des Interesses. Die meisten Volkswirte erwarten eine Leitzinssenkung um 0,25 Prozentpunkte auf 0,75 Prozent. Von dem Zinsschritt erhoffen sich Investoren positive Impulse für die lahmende Konjunktur in der Eurozone.

Wenig Bewegung verzeichnen dagenen die Märkte für Edel- und Industriemetalle. Gold notiert bei 1616,60 Dollar je Feinunze und damit 0,1 Prozent höher. Kupfer liegt bei 7742 Dollar je Tonne 0,2 Prozent höher.

"Mittel- bis langfristig stützt die lockere Geldpolitik die Goldpreise", erklärte Li Ning, Analyst bei Shanghai CIFCO. Kurzfristig seien währungsbedingte Rückschläge für den Goldpreis aber nicht auszuschließen. Gold gilt im Allgemeinen als bester Inflationsschutz, sollte die lockere Geldpolitik zu einem Preisverfall führen. Andererseits könnte der Euro seinen ohnehin geringen Zinsvorteil zum Dollar verlieren und fallen. Dies würde dann das in Dollar gehandelte Gold für Anleger aus Euro-Ländern unattraktiver - da teurer - machen.

Kupfer könnte Händlern zufolge von einer Zinssenkung profitieren, wenn dadurch die Konjunktur angekurbelt und somit die Nachfrage nach dem Industriemetall gesteigert wird.

Quelle: ntv.de, nne/rts

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