Marktberichte

Gute Stimmung in Fernost China-Daten beflügeln Nikkei

Chinesische Arbeiter auf einer Baustelle in Qingdao. Für die rotierende Volkswirtschaft gibt es Entwarnung, eine harte Landung scheint nicht unmittelbar bevorzustehen.

Chinesische Arbeiter auf einer Baustelle in Qingdao. Für die rotierende Volkswirtschaft gibt es Entwarnung, eine harte Landung scheint nicht unmittelbar bevorzustehen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Anleger in Asien sind in Kauflaune, die Börsen in Fernost legen zu. Gute Stimmung verbreiteten die guten Konjunktur-Daten aus China. Danach hat sich die Stimmung in den Unternehmen verbessert.

Die Börse in Tokio hat in Folge positiver Konjunkturdaten aus China sowie guter Vorgaben der Wall Street kräftige Gewinne verbucht. Der Nikkei-Index notierte zum Handelsende einen kräftigen Aufschlag von 2,11 Prozent beim Stand von 14.337 Punkten. Das ist der stärkste Anstieg seit einem Monat. Der breit gefasste Topix holte ebenfalls klar auf und stand mit 1169 Zählern 1,68 Prozent im Plus.

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Positive Impulse kamen vor allem von der zuletzt schwächelnden chinesischen Volkswirtschaft. Der von der HSBC erhobene Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe machte im Mai einen Satz auf 49,7 von zuletzt 48,1 Punkten. Das ist der höchste Wert seit fünf Monaten, zugleich nähert sich das wichtige Konjunkturbarometer wieder der Expansionsschwelle von 50 an. Da diese aber weiterhin nicht erreicht ist, sprechen Händler von Fantasie hinsichtlich weiterer Stimuli im Markt. Das Schreckgespenst einer "harten Landung" der chinesischen Konjunktur scheint mit den Daten aber zumindest bis auf Weiteres vertrieben zu sein.

"Die vorsichtigen Zeichen der Stabilisierung verdichten sich. Es bedarf aber weiterer politischer Unterstützungsmaßnahmen, um das Wachstum in den kommenden Monaten zu stützen", kommentierte HSBC-Volkswirt Qu Hongbin die Daten. Er unterstrich die Gefahren für die Konjunktur, insbesondere durch die Abkühlung des Immobilienmarktes. Es sei eine Lockerung der Geldpolitik notwendig, um das Wachstum zu untermauern.

Die chinesische Industrie ist derweil im Mai erneut geschrumpft, hat aber das beste Ergebnis seit fünf Monaten erreicht. Händlern zufolge weckte das den Risikoappetit vieler Anleger und dämpfte die Lust auf die in unsicheren Zeiten gern angesteuerte japanische Landeswährung.

Der Yen ist zum US-Dollar auf 101,75 gefallen,  nach 101,35 am Vortag. Devisenhändler erklären den Höhenflug der US-Devise zudem mit steigenden US-Renditen.

Neben Tokio zählt auch die Börse in Sydney zu den klaren Gewinnern der China-Daten, denn die australische Wirtschaft hängt stark vom Handel mit China ab. Der S&P/ASX-200 legt um 1 Prozent zu. In China selbst reagieren die Leitindizes in Hongkong und Schanghai nicht ganz so euphorisch, zeigen sich aber ebenfalls freundlich. Gefeiert wird in Hongkong allerdings auch das milliardenschwere Gaslieferabkommen zwischen Russland und der Volksrepublik.

Quelle: ntv.de, ddi/DJ/rts/dpa

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