Marktberichte

Sorgen vor kräftigen Yen-Anstieg Da legt's den Nikkei hin

Das kann so mancher nicht mehr mit ansehen.

Das kann so mancher nicht mehr mit ansehen.

(Foto: REUTERS)

Nicht nur die schwachen US-Börsen belasten den japanischen Aktienmarkt. Auch die Angst vor einem unerwartet deutlichen Yen-Anstieg bremst die Kurse aus. Vor allem der Finanzsektor leidet. Aber auch außerhalb Japans wächst der Abgabedruck.

Die Spekulationen über den baldigen "Einstieg in den Ausstieg" haben den asiatischen Aktienmarkt am Freitag fest im Griff. Überraschend starke Konjunkturdaten aus den USA schürten Spekulationen, dass die US-Notenbank Fed schon bei ihrem nächsten geldpolitischen Treffen im September beschließen dürfte, weniger Staatsanleihen zu kaufen. Die Lage am Arbeitsmarkt bessert sich nach offiziellen Angaben in der weltweit größten Volkswirtschaft zunehmend, zugleich steigt die Inflationsrate.

Bereits jetzt zogen Investoren aus China und Japan so viel Geld aus US-Staatsanleihen ab wie nie zuvor - die Kapitalflucht war nach US-Angaben sogar noch größer als zum Höhepunkt der Lehman-Krise 2008, welche die internationale Finanzkrise ausgelöst hatte. "Ich würde sagen, dass eine Wahrscheinlichkeit von 80 bis 90 Prozent am Markt eingepreist ist, dass die Fed die Zügel anzieht", sagte Arihiro Nagata, Chef des Handels mit ausländischen Anleihen bei der Sumitomo Mitsui Banking Corp.

Die Aktienmärkte gerieten unter Druck und folgten den US-Börsen ins Minus. Der Index für die asiatischen Börsen außerhalb Japans MSCI gab 0,4 Prozent nach. In Tokio verlor der Nikkei-Index 0,8 Prozent auf 13.650 Punkte, der breiter gefasste Topix gab ebenfalls 0,8 Prozent auf 1142 Punkte nach.

Devisen und Finanzen

Finanzwerte standen auf der Verkaufsliste: Die Aktien des Versicherungskonzerns Dai-ichi gaben 1,8 Prozent nach, die Papiere der T&D Holdungs verloren 2,1 Prozent. Auch Banken gehörten zu den Verlieren: So sank der Kurs der Mitsubishi UFJ-Aktien um 1,3 Prozent, die Papiere der Mizuho Financial notierten 1 Prozent schwächer.

"Wenn ausländische Investoren ihre Bestände japanischer Aktien anpassen, dann bedienen sie sich häufig ihrer Finanzwerte, weil diese besonders liquide sind", sagte ein japanischer Fondsmanager. "Und heute wollen sie sich von risikoreicheren Anlagen trennen."

Der Yen legte zu, der Dollar lag in der Nähe seines Sieben-Wochen-Tiefs. Das drückte auf die Exportwerte in Japan: Die Papiere von Suzuki gaben 1,6 Prozent nach, die Panasonic -Aktien notierten 1,5 Prozent schwächer. Börsianer sprachen von einem dünnen Handel, weil viele Anleger noch im Urlaub seien. (Reporter: Hideyuki Sano, bearbeitet von Christina Amann; redigiert von Andreas Kenner)

Quelle: ntv.de, rts

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