Marktberichte

Beeindruckender Schlussspurt Dax behält die Nase vorn

Dank eines kräftigen Schlussspurts ist der Dax am Mittwoch 0,65 Prozent höher bei 6561 Punkten und damit auf dem höchsten Stand seit Ende Juni aus dem Handel gegangen. Der MDax gewann 2,30 Prozent auf 8316 Zähler, und der TecDax stieg um 1,56 Prozent auf 773 Punkte.

"Diese starke Entwicklung ist nach den deutlichen Gewinnen bereits gestern schon erstaunlich", sagte Aktienhändler Stefan Söllner von der Postbank. Grund dafür ist seiner Einschätzung nach eher der erneut gefallene Euro als die zuletzt schwachen Ölpreise.

Im Handelsverlauf hatten Konjunkturdaten die Stimmung belastet: Die Auftragseing änge der deutschen Industrie brachen im zweiten Quartal um 4,1 Prozent zum Vorquartal ein. Der Monat Juni fiel sogar 6,1 Prozent schwächer zum Vorjahr aus. "Durch die negativen Indikationen des ifo-Index und die entsprechenden Aussagen des Instituts war davon aber schon viel eingepreist", sagt ein Händler.

Wie schon am Vortag blieben auch zur Wochenmitte die Aktien von Adidas gefragt. Am Nachmittag hatten sich die Papiere des Sportartikelherstellers an die Spitze des Dax gesetzt. Am Abend gingen sie mit einem Plus von 5,6 Prozent aus dem Handel.

Zweitst ärkster Titel im Dax blieben die Aktien von Henkel, die bereits am Vormittag nach anfänglichen Verlusten ins Plus gedreht waren und sich im Tagesverlauf um 4,3 Prozent verteuerten. Händler verwiesen unter anderem auf positiv aufgenommene Aussagen aus der Telefonkonferenz im Anschluss an die Bekanntgabe der Zahlen zum abgelaufenen Quartal. So will der Konsumgüterkonzern im zweiten Halbjahr Preissteigerungen durchsetzen.

Die Absatzzahlen für Juli und vage Übernahmespekulationen haben den Daimler-Aktien Auftrieb gegeben. "Da kommt beides zusammen, die Zahlen waren ganz gut, und der Zeitungsbericht über eine Abwehrstrategie hat nach dem Motto 'wo Rauch ist, ist auch Feuer' einige zum Kauf der Aktie animiert", hatte ein Händler am Nachmittag dazu gesagt. Daimler gingen als drittstärkster Wert mit einem Plus 3,1 Prozent aus dem Handel.

Die Deutsche Börse hatte mit einem positiven Analystenkommentar zur Wochenmitte viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Goldman Sachs sieht großes Wachstumspotenzial für den Börsenbetreiber. Das verdanke das Unternehmen seiner breiten Einnahmenbasis und dem hohen Umsatzanteil des Derivate-Geschäfts. Da das Kassa-Geschäft einen relativ geringen Teil des Umsatzes ausmache, dürfte die Deutsche Börse weniger unter dem Druck auf die Preise leiden, heißt es. Die Aktie führte den Dax über weite Strecken an und lag zuletzt mit vergleichsweise moderaten 2,8 Prozent im Plus.

Die M ünchener Rück sieht nach ihrer Gewinnwarnung und gestiegenen Großschaden-Belastungen im ersten Halbjahr keinen Anlass zu übertriebenen Sorgen. Das Unternehmen sei "sehr gut kapitalisiert". "Wir stehen auf einem grundsoliden, festen Fundament", sagte Münchener-Rück-Chef Nikolaus von Bomhard. Auch die Strategie des Unternehmens müsse nicht geändert werden. Die Munich-Re-Aktie verteuerte sich um 2,3 Prozent.

Kursgewinne knapp unter der Drei-Prozent-Marke verbuchten Metro und ThyssenKrupp. Die Post-Aktie legte 2,2 Prozent zu, für SAP ging es immerhin noch 1,7 Prozent nach oben.

Größter Verlierer im Dax blieben über den Handelstag hinweg die Papiere der Commerzbank. "Angesichts des Konjunkturabschwungs in Deutschland und der Vorsicht des Managements gibt es keinen Grund, Commerzbank-Aktien zu haben", meinte Kepler-Analyst Dirk Becker, der zugleich seine Anlageempfehlung mit "reduce" bekräftigte. Auf den Zwischenbericht vom Morgen hatte der Kurs noch mit einem Plus von zunächst 2,5 Prozent reagiert. Dann gerieten die Aktien ins Rutschen, notierten am Abend nur noch 1,4 Prozent im Minus.

Quelle: ntv.de

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