Marktberichte

Vorschau Dax blickt in die USA

Börsianer erwarten auch in der kommenden Woche steigende Aktienkurse an der Frankfurter Börse. Für Impulse werden wohl vor allem Quartalszahlen aus den USA sorgen. Das Augenmerk vieler Anleger dürfte sich auch auf Konjunkturdaten richten.

(Foto: REUTERS)

In der neuen Woche wird der Frankfurter Aktienmarkt wohl wieder zaghaft nach oben tendieren. Die Kauflaune der Anleger, die in den vergangenen Tagen für eine Erholung des Dax sorgte, werde anhalten, meinen Börsianer. "Ich blicke mit Zuversicht in die nächste Woche", sagte Analyst Klaus Stabel von ICF. Der Dax habe sich stabilisiert. "Die Anleger sind der schlechten Nachrichten müde." Vorsichtigen Optimismus verbreitete auch Tobias Basse von der NordLB. "Ich gehe davon aus, dass der Dax sein gegenwärtiges Niveau verteidigen wird und die Tendenz sogar etwas nach oben gehen wird."

In der zu Ende gehenden Woche hat der Leitindex rund fünf Prozent gewonnen; angesichts der Kursverluste von Juli bis September von über 30 Prozent ist das allerdings nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Immerhin kletterte der Dax zwischenzeitlich kurz über die psychologisch wichtige Marke von 6000 Punkten.

Trotz aller Zuversicht - einen Höhenflug an Europas Börsen erwarten die Analysten kurzfristig nicht. Dafür gebe es noch zu viele Risikofaktoren. Denn ausgestanden sind die Euro-Schuldenkrise mit Griechenland als dem großen Sorgenkind und die Probleme europäischer Banken wohl noch lange nicht.

Vor allem die in der neuen Woche anstehenden Stimmungsindikatoren ZEW- (Dienstag) und Ifo-Index (Freitag) könnten den Anlegern nach Einschätzung von Analysten einen Strich durch die Rechnung machen. Diese sollten erneut auf eine nachlassende Wirtschaftsaktivität hinweisen, erwartet Claudia Windt von der Helaba.

US-Firmen geben den Takt vor

Die Musik wird in der neuen Woche aber wohl nicht in Europa, sondern jenseits des Atlantiks spielen. Dort läuft die Bilanzsaison auf Hochtouren. Eine ganze Reihe prominenter US-Firmen legt Zahlen vor, darunter IBM (Montag), Intel, Apple (beide Dienstag), Microsoft (Donnerstag) und General Electric. Die entscheidende Frage wird sein: Hinterlässt die schwächelnde US-Wirtschaft Spuren in den Unternehmensbilanzen und wenn ja, wie stark wirkt sich die Flaute aus? Doch auch die angespannte Lage in Europa lässt die US-Unternehmen nicht ganz kalt. So hat der US-Aluminiumkonzern Alcoa bereits vor einer nachlassenden Nachfrage gewarnt, deren Ursache er in der europäischen Schuldenkrise sieht.

Besonderes Augenmerk werden die Anleger wohl auf die Ergebnisse der US-Banken legen, leiden die Branchenkollegen aus Europa doch besonders stark unter der Schuldenkrise. Geschäftszahlen legen Citigroup (Montag), Bank of America , Goldman Sachs (beide Dienstag) und Morgan Stanley (Mittwoch) vor. Die Vorzeichen stehen nicht gut. Die Großbank JP Morgan präsentierte ihre Ergebnisse bereits und enttäuschte die Anleger prompt. Nur aufgrund eines technischen Bilanzeffektes hielt sich der Gewinnrückgang in Grenzen. "Der zugrundeliegende Trend ist ziemlich gedämpft für JPMorgan, und ich sehe keinen Grund, warum das bei Goldman oder Morgan Stanley anders sein sollte", sagte Analystin Nancy Bush von SNL Financial. Ein Frankfurter Börsianer wies allerdings darauf hin, dass die Erwartungen des Marktes auch nicht mehr besonders hoch seien.

Wie es um die Lage der weltgrößten Volkswirtschaft bestellt ist, werden in der neuen Woche auch Konjunkturdaten zeigen, wie etwa die Industrieproduktion (Montag), die Verbraucherpreise (Mittwoch) und der Industrieindex der Philadelphia Fed (Donnerstag).

Quelle: ntv.de, rts

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