Marktberichte

Kater statt Jecken Dax feiert keinen Karneval

Am Mittwoch ist das närrische Treiben wieder vorbei. Manchen Anleger dürfte das freuen.

Am Mittwoch ist das närrische Treiben wieder vorbei. Manchen Anleger dürfte das freuen.

(Foto: picture alliance / dpa)

"Da simmer dabei, dat is prima ...": Wenn dieses Lied auf Deutschlands Straßen ertönt, nehmen die Anleger reißaus. Zum Start in die neue Handelswoche fallen die Kurse am deutschen Aktienmarkt. Die geringen Abschläge gehen einher mit geringen Handelsvolumina.

Ohne Schwung ist der deutsche Aktienmarkt in die neue Handelswoche gestartet. Aus Übersee kamen keine kurstreibenden Imulse, denn die Börsen in Tokio, Shanghai und Hongkong blieben feiertagsbedingt geschlossen. Die Handelsvolumina in Deutschland blieben schwach. "Der Handel fühlt sich fast wie ein Feiertag an", sagte ein Händler. Der Rosenmontag gilt vielerorts als "närrischer Feiertag". Allgemein warteten die Marktteilnehmer aber auf neue Impulse.

Der Dax ging mit einem Minus von 0,2 Prozent bei 7634 Zählern aus dem Handel. Der MDax gab 0,2 Prozent auf 12.738 Punkte nach und der TecDax 0,5 Prozent bei 881 Stellen.

Der Dax bewege sich derzeit in einer engen Spanne zwischen 7550 und 7750 Punkten, sagte dann auch Robert Halver, Kapitalmarktexperte bei der Baader Bank. Er wollte das Geschehen am Aktienmarkt nicht überbewerten: "Wirklich massive Kursbewegungen finden nicht statt."

Nach den ausgezeichneten Wochen für die globalen Investment-Märkte sei man vergangene Woche daran erinnert worden, dass die Probleme der Eurozone unter der Oberfläche weiter vor sich hin arbeiteten, warnte zudem Oliver Wallin, Anlage-Manager bei Octopus Investments: "Wir bleiben der Ansicht, dass die Märkte überkauft sind." Er habe daher Gewinne bei Outperformern mitgenommen und in defensive Zykliker umgeschichtet.

Seit dem Nachmittag berieten die Euro-Finanzminister in Brüssel über Themen wie Zypern und Griechenland. Bis zu den Wahlen in Italien dürften die Börsen nervös bleiben, so einige Händler. Mit einer Entscheidung wird aber erst im März gerechnet. Erst müssten die Präsidentenwahlen auf Zypern am 17. Februar abgewartet werden, sagten Diplomaten.

Wacker, Autos und Versorger

Im Dax verteuerten sich die Anteilscheine des Chemie- und Pharmakonzerns Merck nach einem positiven Analystenkommentar um 1,8 Prozent und zählten damit zu den größten Gewinnern im Dax. Analyst Holger Blum von der Deutschen Bank schrieb, er rechne mit starken Zahlen. Zudem sieht der Experte für den Ausblick auf das kommende Jahr noch Aufwärtspotenzial.

Bei den Einzelwerten setzten zudem Eon die Erholung aus der Vorwoche fort. Im Handel war von einer technischen Gegenbewegung und dem Eindecken von Shortpositionen die Rede. Angesichts der Verluste der Aktie in den vergangenen Wochen und Monaten falle die Erholung insgesamt aber bislang moderat aus, gab ein Händler zu bedenken. Eon stiegen 3,3 Prozent. Für RWE ging es 1,6 Prozent nach oben.

Unter die Räder kamen dagegen die Autowerte: BMW verloren 1,9 Prozent, Daimler 1,3 Prozent. Auch Volkswagen büßten ein: 0,9 Prozent. Die Papiere hatten am Freitag noch von starken Exportdaten aus China und Deutschland profitiert.

Im MDax konnten sich Bilfinger um 2,3 Prozent verbessern. Der Baukonzern hat Zahlen vorgelegt. Der Konzern übertraf bei Umsatz und Überschuss die Markterwartungen. Analyst Marc Nettelbeck von der DZ Bank zielte in seinem Kommentar vor allem auf den Ausblick ab, den er insgesamt als positiv bezeichnete. Sky Deutschland rutschten dagegen 1,5 Prozent ab.

Favorit im Index der mittelgroßen Werte waren aber die Anteilsscheine von Wacker Chemie, die um 9,0 Prozent nach oben kletterten. Der Chemiekonzern und Solarindustriezulieferer hatte zuvor das Ende der Kurzarbeit in der Polysiliziumproduktion am Standort Burghausen angekündigt. Damit werde auf die steigende Nachfrage der Kunden aus der Solarbranche reagiert, teilt das Unternehmen mit.

Im TecDax brachen Kontron um 5,1 Prozent ein. Die Analysten der DZ Bank sprachen von einer außergewöhnlich starken Gewinnwarnung. Mit einem Minus von 26 Mio. Euro habe Kontron die Konsensschätzung eines Gewinns von 2 Mio. Euro deutlich verfehlt. Vor allem die Abschreibungen im 4. Quartal von 19 Mio. Euro hätten das Ebit belastet. Die endgültigen Zahlen wird Kontron am 21. März vorlegen. Ebenfalls stark präsentierten sich die Solarwerte: SMA zogen 4,4 Prozent an, Solarworld 2,1 Prozent.

Quelle: ntv.de, bad/DJ/dpa/rts

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