Marktberichte

Keine Allianz für's Leben Dax fing sich etwas

Für die deutschen Standardwerte gab es zum Wochenschluss keinen Grund zur Freude - vor allem die Allianz-Aktionäre schienen mit dem Papier keine Allianz fürs Leben mehr schließen zu wollen. Massive Verluste verbuchte aber auch einmal mehr die T-Aktie. Für den Dax ging es 1,8 Prozent auf 3.361 Punkte nach unten.

Zusätzlichen Druck auf den Markt übte am Nachmittag eine Meldung über eine Terrordrohung in Florida aus. Sie drückte den Dax zeitweise über 4 Prozent ins Minus und damit unter die psychologisch wichtige Marke von 3.300 Punkten.

Es sei außerdem nach wie vor ungewiss, ob die USA einen militärischen Alleingang gegen den Irak wagen würden, so ein Händler. Der Irak habe für den Fall eines Angriffs mit einem Flächenbrand im Nahen Osten gedroht. Neben dem psychologischen Effekt, den ein Krieg habe, werde in dem Fall natürlich der Öl-Preis steigen und das sei schlecht für die weitere wirtschaftliche Entwicklung.

Zudem belaste der anstehende Insolvenzantrag des Mobilfunkanbieters MobilCom den Handel, so ein anderer Händler. Der Telekommunikationsbranche drohe damit zwei Jahre nach der Versteigerung der UMTS-Lizenzen die erste große Insolvenz, das gehe natürlich auch an den anderen Anbietern nicht vorbei. Jeder müsse sich nun die Frage stellen, ob sich die enormen Kosten für die UMTS-Lizenzen und -Entwicklung lohnen würden. Der MobilCom-Großaktionär France Telecom hatte am Donnerstagabend das Ende seiner finanziellen Unterstützung für das Büdelsdorfer Unternehmen angekündigt. MobilCom droht nun die Insolvenz.

Für die T-Aktie ging es 0,6 Prozent auf 10,47 Euro nach unten. Die Deutsche Telekom will einem Zeitungsbericht zufolge in den ersten Monaten des kommenden Jahres die monatliche Telefon-Grundgebühr um einen Euro anheben. Der Bonner Konzern führe darüber bereits Gespräche mit der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post, so der Bericht weiter.

Schlechte Nachrichten gab es für die SAP-Aktie. Die Investmentbank UBS Warburg hat die Papiere des Softwarekonzerns auf "hold" von zuvor "buy" heruntergestuft. Das Kursziel senkten die Analysten auf 65 von zuvor 90 Euro. Die Papiere fielen 5,1 Prozent auf 62,25 Euro.

Die Allianz wird bei ihrer Gruppengesellschaft Fireman’s Fund die Reserven für Asbest und Umweltrisiken in den USA aufstocken. Die Rückstellungen würden um 750 Millionen Dollar erhöht, so der Münchener Versicherer. Für die Papiere ging es 9,5 Prozent auf 100,20 Euro nach unten, zeitweise fiel die Aktie mit 99,90 Euro auf den tiefsten Stand seit 1993. Die Aktie der Münchener Rück schlug sich kaum besser, sie fiel 4,4 Prozent auf 163,00 Euro.

Quelle: ntv.de

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