Tagesgewinne futsch Dax geht baden
09.05.2007, 14:24 UhrDie Verliererliste am deutschen Aktienmarkt wird im Tagesverlauf immer länger. Nach anfänglichen Gewinnen kippt der Dax daher am Mittag in die Verlustzone. Besonders Altana muss erneut einen Teil der starken Gewinne der vergangenen Tage wieder abgeben.
Der Dax notiert am frühen Nachmittag 0,2 Prozent im Minus bei 7427 Punkten. Der MDax hält ein Plus von 0,1 Prozent auf 10718 Punkte, auch der TecDax bleibt 0,1 Prozent im Plus bei 861 Punkten.
Einmal mehr treiben Gerüchte um einen Einstieg eines Investors bei TUI die Aktie deutlich ins Plus. Spekuliert wird nun über eine Aufstockung der Beteiligung des ägyptischen Investors Hamed El Chiaty, die Aktie klettert daraufhin um rund zwei Prozent. "Es kursiert im Markt das Gerücht, dass der Ägypter seinen Anteil auf 30 Prozent erhöhen will", sagte ein Händler. TUI wollte sich nicht zu den Spekulationen äußern. El Chiaty hatte bei seinem TUI-Einstieg angekündigt, mittelfristig einen Anteil von gut fünf Prozent anzustreben. In Branchenkreisen treffen die aktuellen Meldungen daher auf Skepsis.
Die Commerzbank weckt nach einem starken Auftaktquartal die Hoffnung auf ein Jahresergebnis über der bisherigen Prognose. "Das Erreichte lässt sich zwar nicht auf das Jahr hochrechnen, bestärkt uns jedoch in unserer Zuversicht, dass wir die für 2007 gesteckten Renditeziele übertreffen können", sagte Bankchef Klaus-Peter Müller. Nach anfänglichem Zögern greifen die Anleger wieder zu und verhelfen der Aktie zu einem Kursplus von 1,6 Prozent.
Positive Analystenkommentare sowie Spekulationen über einen Einstieg eines Finanzinvestors beflügeln am Mittwoch zeitweise die Aktie von Adidas. Nach einem zwischenzeitlichen Kursplus von mehr als zwei Prozent notiert die Aktie am frühen Nachmittag noch 0,9 Prozent im Plus. "Das sind die Nachwehen der guten Zahlen von gestern", kommentierte ein Händler. Am Dienstag hatte die Aktie nach guten Quartalsergebnissen mehr als sieben Prozent dazugewonnen. Die Analysten der UBS stuften die Papiere zudem auf "Buy" von "Neutral" herauf, was für zusätzlichen Schwung sorgte.
Deutlich im Plus notieren nach einem positiven Analystenkommentar auch die Aktien von Henkel mit einem Plus von 1,6 Prozent. Die Experten von Merrill Lynch stuften die Papiere des Konsumgüterherstellers auf "Kaufen" von zuvor "Neutral" hoch.
Ein Dividendenabschlag von 75 Cent je Aktie zieht die Papiere der Deutschen Post optisch deutlich ins Minus. Mit einem Kursabschlag von vier Prozent oder 99 Cent verlieren die Anteilsscheine jedoch auch leicht bei Bereinigung des Preises um die Gewinnausschüttung.
Größer Gewinner jenseits der Dividendenausschütter ist Altana mit einem Minus von 3,3 Prozent. Die Analysten der UBS senken ihre Einschätzung der Aktie auf "Neutral" von zuvor "Buy", das Kursziel legen sie mit 20 Euro fest.
Unter Druck steht auch die Telekom mit einem Minus von einem Prozent. Die Gewerkschaft Verdi ist nach zwei Tagen Urabstimmung zuversichtlich, bei den Mitarbeitern genügend Unterstützung für den ersten Streik in der Geschichte des Konzerns zu bekommen.
Nebenwerte gefragt
Im MDax ragen die Titel des Holzverarbeiters Pfleiderer nach einem Rekordergebnis im ersten Quartal mit einem Plus von drei Prozent heraus. "Das Ebitda war fünf bis sechs Prozent besser als der Konsensus", sagte Analyst Georg Remshagen von der Dresdner Kleinwort. Die eigentliche positive Überraschung sei das Osteuropa-Geschäft, wo allein das neue Werk in Novgorod in der Anlaufphase eine Ebitda-Marge von 26 Prozent erreicht, so Remshagen weiter.
Gute Geschäfte verzeichnet auch Heideldruck. Das Betriebsergebnis legte um fast ein Drittel zu, unter dem Strich verdoppelte sich das Ergebnis sogar dank einer üppigen Steuergutschrift. Der Umsatz stieg um sechs Prozent. Zwar stuften Analysten der HVB die Aktie auf "Hold" von zuvor "Buy" herab, die Papiere lassen sich jedoch nach anfänglich leichten Verlusten nicht davon beeindrucken und legen 2,7 Prozent zu.
Ein Gewinnsprung im ersten Quartal bewegt die Anleger zum Einstieg bei Fraport. Die Titel des Frankfurter Flughafenbetreibers gewinnen zeitweise 4,6 Prozent. "Das positive war, dass der Ausblick für die Bereiche Retail und Properties angehoben wurde, während der Ausblick für den Gesamtkonzern unverändert geblieben ist", sagte HVB-Analyst Uwe Weinreich. Insgesamt bezeichnete er die Zahlen als exzellentes Ergebnis.
Quelle: ntv.de