Marktberichte

Impulse aus China und den USA Autowerte schieben Dax an

Und nun?

Und nun?

(Foto: picture alliance / dpa)

Nach dem missratenen Börsenstart in New York nach zweitägiger Zwangspause kann sich der deutsche Aktienmarkt befreien. Die Kurse liegen im Plus - vor allem dank des Automobilsektors. Ihm wiederum helfen besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus China und den USA.

Überraschend gute Konjunkturdaten aus China und den USA haben am Donnerstag den deutschen Aktienmarkt beflügelt. Allerdings waren die Umsätze wegen des Allerheiligen-Feiertages in einigen deutschen Bundesländern eher gering.

Fraglich bleibt Händlern zufolge allerdings, wie nachhaltig die Kursentwicklung vor dem Hintergrund der Folgen des Wirbelsturms "Sandy" für die USA sei, sagten Händler. Andere verwiesen bereits auf die in der kommenden Woche bevorstehenden US-Präsidentschaftswahlen.

DAX
DAX 23.698,77

Der Dax ging mit einem Gewinn von 1,0 Prozent und einem Stand von 7336 Punkten aus dem Handel - deutlich über der psychologisch wichtigen 7300er Marke. Der MDax schaffte einen Zuwachs von 1,0 Prozent auf 11.607 Punkte, der TecDax noch 0,6 Prozent auf 807 Stellen. Der TecDax hatte im Tagesverlauf lange im Minus gelegen.

Daten, Daten!

Die veröffentlichten Daten vom US-Arbeitsmarkt fielen besser als erwartet aus. Positiv wurde vor allem der Rückgang der Erstanträge auf Arbeitslosigkeit gewertet. Auch die Produktivität im dritten Quartal war mit vorläufig 1,9 Prozent höher als prognostiziert. Zudem war in China der offizielle chinesische Einkaufsmanagerindex für Oktober um 0,4 auf 50,2 Punkte geklettert, womit er erstmals seit Juli wieder ein Wachstum signalisiert.

Autowerte fahren vor

Die Anleger setzten daher besonders auf bessere Geschäfte für exportorientierte Unternehmen wie Deutschlands große Autobauer. BMW kletterten rund 3 Prozent - hier half zusätzlich eine Kurszielerhöhung der Citigroup. Volkswagen gewannen ebenfalls fast 3 Prozent und Daimler immerhin noch etwas mehr als 1 Prozent. Im Schlepptau der Autos zogen auch Continental leicht an.

Zu den Schlusslichtern des Leitindex zählten die Aktien der Deutschen Börse mit einem Abschlag von fast 1 Prozent, nachdem sich die Analysten der DZ Bank und der Credit Suisse kritisch geäußert hatten.

Auch die Papiere des Dialyseanbieters FMC und der Muttergesellschaft Fresenius standen auf den Verkaufszetteln. FMC verloren fast 3 Prozent, nachdem sie am Mittwoch bereits 4,4 Prozent eingebüßt hatten. Analysten senkten ihre Kursziele, nachdem FMC einen zurückhaltenden Geschäftsausblick gegeben hatte. Fresenius büßten rund 2 Prozent ein.

Wacker, wacker?

Im MDax gerieten die Papiere von Wacker Chemie nach einem Kommentar von Goldman Sachs unter Druck. Sie verloren rund 3 Prozent.

ProSiebenSat.1
ProSiebenSat.1 7,69

Der Verkauf des Skandinaviengeschäfts scheint bei ProSiebenSat.1 näher zu rücken. "Der Verkauf hilft auf der einen Seite der Bilanz des Unternehmens", so Will Smith, Analyst bei Barclays. Auf der anderen Seite kämen allerdings Zweifel auf, wo das Unternehmen in Zukunft wachsen werde. ProSiebenSat.1 habe mit Discovery Communications, Providence und Nordic Capital drei Bieter, die jeweils mehr als 1,3 Mrd. Euro für SBS bieten. Die Aktien zogen im MDax rund 2 Prozent an.

Solarwerte im Blick

Die Aussicht auf Dumping-Ermittlungen Chinas gegen Solar-Produkte aus der EU belastete die Solarwerte. SMA Solar schlossen ebenso schwächer wie Solarworld. China will im Streit mit der EU über den Handel mit Solaranlagen wegen Dumpings und Subventionen ermitteln. Zuvor hatten europäische Unternehmen bei der EU-Kommission eine Dumping-Klage gegen die Importe billiger Solaranlagen aus China eingereicht.

Zu den größten TecDax-Verlierern zählten die Aktien von Drägerwerk mit einem Minus von rund 3 Prozent. Das Medizintechnikunternehmen hat seine Prognose für Auftragseingang und Umsatz für dieses Jahr leicht gesenkt.

Ein negativer Analystenkommentar drückte auf den Kurs von Wacker Neuson. Die Titel des Baumaschinenherstellers verloren im SDax etwa 1 Prozent. Die Analysten von Goldman Sachs hatten die Titel heruntergestuft auf "Sell" von "Neutral". Das Kursziel senkten sie auf 9,50 von 12 Euro. Die Experten prognostizieren angesichts der schwächelnden Nachfrage der europäischen Baubranche ein langsameres Wachstum.

Quelle: ntv.de, bad/rts/DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen