Marktberichte

Ende der Verschnaufpause Dax hat genug Kraft gesammelt

Schluss mit Pause - an den Aktienmärkten sollte es nun wieder aufwärts gehen.

Schluss mit Pause - an den Aktienmärkten sollte es nun wieder aufwärts gehen.

(Foto: REUTERS)

Die europäischen Börsen dürften nach Ansicht von Händlern ihre Auszeit beenden. In Japan erholen sich die Kurse und auch auf Chinas Geldmarkt deuten die Zeichen auf Entspannung. Und so rücken in Europa wieder neue Rekorde in Reichweite.

Die Verschnaufpause an den europäischen Aktienmärkten steht vor dem Ende. Gute Vorlagen aus Asien mit der Entspannung am chinesischen Geldmarkt dürften Euro-Stoxx-50 und Dax deutlich nach oben treiben. Vorbörslich wird der deutsche Leitindex ein halbes Prozent höher erwartet bei 9.763 Punkten.

Der Euro-Stoxx-50 könnte schon im frühen Geschäft sein Jahreshoch testen, heißt es am Markt. Bis dorthin fehlen ihm nur 17 Punkte oder 0,6 Prozent. Der Dax könnte im Verlauf seinen Rekordkurs mit Ständen über 9.790 Punkten wiederaufnehmen. Die Experten von Lang & Schwarz indizieren ein Plus von 0,4 Prozent.

Die chinesische Notenbank hat den Geldmarkt über Geschäfte mit unterschiedlichen Laufzeiten mit Liquidität versorgt. Das hat die Angst vor einer Kreditklemme erst einmal zerstreut. Die kurzen Zinsen kommen zum Teil um mehr als 100 Basispunkte zurück. Damit fällt ein Bremsfaktor für die Aktienmärkte weg. "China ist der Katalysator für die steigenden US-Index-Futures und für eine festere Eröffnung in Europa", sagt Chris Weston von IG Markets.

ZEW und Zahlen bringen frischen Wind

Neue Impulse dürften vom ZEW-Konjunkturindex ausgehen. Erwartet wird ein Anstieg auf 64 von 62. Da das ZEW nur Finanzanalysten und institutionelle Investoren nach ihrer Meinung zu den Wachstumsperspektiven fragt, spiegelt sich in den Antworten oft der Trend des Aktienmarkts. Daneben setzt sich die Berichtssaison fort. Nach SAP und Unilever in Europa legen nach US-Börsenschluss unter anderem die Technologiekonzerne IBM und AMD ihre Quartalszahlen vor.

Mit keiner großen Erholung in der Deutsche-Bank-Aktie rechnen Händler. "Anders als in anderen Aktien hat man keine größere Erholung zum Schluss gesehen", sagt ein Marktteilnehmer. "Das ist schon ein schlechtes Zeichen." Der Umfang des Verlustausweises habe doch überrascht. Dies sorge für Anpassungsbedarf in den Portfolios. "Auch scheinen einige Trader vor den Zahlen auf eine positive Überraschung gesetzt zu haben", ergänzt ein anderer Händler. Dies sei logisch erschienen, nachdem andere Banken bereits bessere Daten vorgelegt hätten. "Es dürfte daher ein paar Tage dauern, bis der Enttäuschungseffekt abgearbeitet ist."

Im Blick stehen zudem SAP. Der Softwarekonzern plant für 2014 mit weniger Wachstum als im Jahr zuvor. Allerdings werde das Unternehmen seine Umsätze mit Software, Miteinnahmen und Dienstleistungen in dieser Planung im Gegensatz zum Vorjahr aus eigener Kraft steigern, sagte SAP-Co-Chef Bill McDermott. Bis 2015 will SAP weiterhin einen Gesamtumsatz von mehr als 20 Milliarden Euro Umsatz schaffen, 2017 sollen es mindestens 22 Milliarden Euro sein. Sein Gewinnziel einer Marge von 35 Prozent hat der Softwarekonzern allerdings auf 2017 verschoben.

Bei Henkel stehen Äußerungen zur höheren Ausschüttungsquoten im Fokus. Statt 25 Prozent will der Konzern künftig 25 bis 35 Prozent des Gewinns als Dividende an die Aktionäre weiterreichen. "Das ist aktionärsfreundlich", sagt ein Händler. Der Kurs zieht vor Beginn des Xetra-Handels um 1,4 Prozent an.

Keine Kursbelastung für ElringKlinger sehen Händler in den leicht verfehlten Gewinnzahlen. "Das ist auf Wechselkurseffekte zurückzuführen und das ignoriert die Börse mittlerweile", sagt ein Händler. Bereits im vorherigen Quartal habe sich gezeigt, dass mehr oder weniger alle Unternehmen und Branchen davon betroffen waren. "Wichtig ist nur die operative Entwicklung und hier ging es weiter nach oben", stimmt auch ein anderer Händler zu. So konnte der Autozulieferer den organischen Umsatz in allen Teilmärkten steigern.

Leicht positiv für Wirecard werten Händler die Zahlen vom Vorabend. "Die Ziele wurden wie versprochen erreicht, daher glaubt man auch gern den optimistischen Ausblick", sagt ein Marktteilnehmer. Den Aufwärtstrend der Aktie dürfte dies nicht bremsen.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ

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