Marktberichte

Anleger greifen zu Dax ist reif

Genug ist genug: Nach guten Ergebnisse von Branchengrößen wie Deutsche Bank und Bayer haben die Anleger am Dienstag ihre Gewinne eingestrichen. Am Nachmittag gaben die Kurse im Gefolge einer schwächeren Wall Street noch einmal etwas nach.

Der Dax büßte 1,1 Prozent ein auf 7.442 Punkte. "Auf dem hohen Niveau bei 7.500 Punkten war es klar, dass irgendwann die Luft rausgelassen werden muss. Jetzt geht es erstmal in die richtige Richtung, nämlich nach unten. Gesund wäre für den Markt, wenn er bis auf Werte um die 7.100 Punkte nachgeben würde", sagte ein Händler.

In den vergangenen fünf Handelstagen hatte der Leitindex jeweils zugelegt. Seit Jahresbeginn liegt er mit rund 13 Prozent im Plus.

Das Interesse der Marktteilnehmer richte sich auch langsam auf die in dieser Woche anstehenden Zinsentscheidungen, hieß es am Markt. Viele Anleger seien vor den Notenbanksitzungen vorsichtig und bauten Positionen etwas ab. Für Mittwochabend wird eine Bestätigung der Leitzinsen aus den USA erwartet. Das gilt auch für die Europäische Zentralbank, deren Zinsentscheid am Donnerstag erwartet wird. Lediglich die Bank of England dürfte am Donnerstagmittag wohl die Leitzinsen leicht anheben.

Gesprächsthema am Markt war unter anderem die Deutsche Bank, die Rekordzahlen vorlegte. "Alles in allem hat die Deutsche Bank die Erwartungen mehr als erfüllt, auch wenn das Asset Management enttäuscht hat", so ein HVB-Analyst. Dennoch gaben die Papiere 0,5 Prozent nach. Anleger, die bereits auf über den Prognosen liegende Geschäftszahlen spekuliert hatten, hätten ihre Aktien mit Gewinn verkauft, sagten Händler. Die Aktien von Deutschlands größtem Bankhaus hatten an den vergangenen drei Handelstagen knapp drei Prozent zugelegt.

Gekauft wurden dagegen die Aktien von Adidas. Die Titel stiegen um 7,3 Prozent und setzten sich damit an die Spitze im Dax. Der Sportartikelhersteller verdiente im ersten Quartal wegen einer neuen Werbekampagne zwar elf Prozent weniger als vor Jahresfrist, lag damit jedoch im Rahmen der Analystenerwartungen. Der Auftragsbestand war deutlich besser als erwartet. In Dollar gerechnet hat Reebok auch die Wende im Auftragsbestand geschafft, in Euro gerechnet allerdings noch nicht.

Auf der anderen Seite verloren Bayer trotz starker Wachstumsraten der Top-Medikament Betaferon und Yasmin 2,2 Prozent. Analysten meinten zu den Details im Quartalsbericht, im Chemiebereich stünden die Erträge stark unter Druck.

Die rote Laterne im Dax übernahmen Altana, die stark unter Gewinnmitnahmen litten und 12,5 Prozent fielen, nachdem die Titel sich in den vergangenen Tagen fast verdoppelt hatten.

Im TecDax brachen Drägerwek um 9,0 Prozent ein. Der Medizin- und Sicherheitstechnikanbieter enttäuschte die Anleger mit einem Rückgang des Betriebsgewinns um 15 Prozent.

Gefragt waren dagegen Aixtron, die 4,0 Prozent zulegten. Der Chip-Anlagenbauer ist im ersten Quartal in die Gewinnzone zurückgekehrt und hat mit seinen Ergebnissen die Markterwartungen übertroffen.

Quelle: ntv.de

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