US-Handel beflügelt Dax klar über 6000
24.10.2011, 17:38 UhrDie Anleger warten auf das große Paket zur Bekämpfung der europäischen Schuldenkrise. Entsprechend volatil gestaltet sich am Montag der Handel in Frankfurt. Der Dax nimmt am Nachmittag seine zuvor unterbrochene Klettertour wieder auf. Ermutigende Daten aus China geben den zyklischen Werten Auftrieb.

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Ohne konkrete Lösung für die Euro-Probleme haben sich die deutschen Anleger am Montag Vorsicht walten lassen. Die Indizes begannen stark, um dann am späten Vormittag ihre Gewinne wieder abzugeben. Beflügelt durch den positiven Handelsstart in den USA ging es mit Dax und Co. am Nachmittag wieder nach kräftig oben.
"Wir brauchen Entscheidungen, keine Parolen. Wir müssen wissen, wie viel nun im Falle Griechenland abgeschrieben werden soll und wie der Rettungsfonds künftig ausgestaltet sein wird", brachte ein Börsianer die Stimmung auf den Punkt.
Der Dax legte um 1,4 Prozent zu und schloss bei 6055 Punkten. Der MDax stieg um 2,2 Prozent auf 9148 Zähler. Der TecDax verzeichnete ein Plus von 2,8 Prozent und wies 710 Punkte auf.
Der EU-Gipfel war am Wochenende ohne Entscheidungen zu Ende gegangen. Die Verhandlungen werden fortgesetzt, und als neuer Termin für die Präsentation einer Lösung setzte die EU den Mittwoch fest. "Das Potenzial für Enttäuschungen bleibt unseres Erachtens erhalten", stellte ein Analyst fest. Dennoch tragen sich viele Anleger auch mit der Hoffnung, dass die Politiker sich doch noch einigen werden. Zu den diskutierten Lösungsmodellen zählt auch ein Forderungsverzicht privater Gläubiger. So verlangen die Euro-Länder, einen Schuldenschnitt von mindestens 50 Prozent.
Sehr anfällig zeigten sich am Montag dementsprechend die Bankenwerte. Commerzbank notierten nach ständigem Auf und Ab um 3,2 Prozent fester. Auch Deutsche Bank legten eine Berg- und Talfahrt hin und verteuerten sich um 2,3 Prozent.
Viele Anleger setzten wieder auf konjunkturabhängige Werte. Zwar scheint den Einkaufsmanagerindizes zufolge die Wirtschaft in der Eurozone in die Rezession abzugleiten. Doch die Wachstumslokomotive China - zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt - hat dafür im Oktober wieder Fahrt aufgenommen. Davon profitierten HeidelbergCement mit einer Zunahme von 6,0 Prozent. ThyssenKrupp gewannen 4,5 Prozent.
Auch mit den Autowerten ging es bergauf. VW stiegen um 4,6 Prozent, MAN um 5,2 Prozent. Auch mit dem Papier des Dax-Schwergewichts Siemens ging es mit plus 2,1 Prozent nach oben.
Auf der Verliererseite standen Deutsche Börse mit einem Abschlag von 1,1 Prozent. Der Börsenbetreiber leidet derzeit unter den geringen Umsätzen. Zudem zieht sich die geplante Fusion mit der New Yorker Börse Nyse hin, da die Kartellwächter den Zusammenschluss noch prüfen.
Nicht sonderlich gut sah es auch bei den T-Aktien aus. Rückschläge beim Neukundengeschäft des Bonner Telekom-Konzerns schlugen den Anlegern übel auf, so dass die Titel 1,2 Prozent einbüßten.
Quelle: ntv.de, wen/rts/DJ