Marktberichte

Fed und Jahresabschluss Dax lässt sich von guter Stimmung anstecken

Der Markt ist sich uneins, was die Fed verkünden wird..

Der Markt ist sich uneins, was die Fed verkünden wird..

(Foto: picture alliance / dpa)

Die wichtigen Stimmungsindikatoren in Deutschland verheißen ein robustes Wachstum. Dieser Optimismus treibt die europäischen Börsen. Zudem hübschen Anleger ihr Portfolio zum Jahresende auf. Mit Spannung warten Anleger jedoch auf die US-Notenbank am Abend.

Der deutsche Aktienmarkt hat vor Bekanntgabe des künftigen geldpolitischen Kurses der US-Notenbank kräftig zugelegt. Dabei wurde der Handel von der Zuversicht in Deutschlands Führungsetagen angeschoben. Zudem deckten sich jene Marktteilnehmer ein, die zuvor auf fallende Kurse gewettet hätten. Offenbar wollen diese Anleger nicht auf dem falschen Fuß erwischt werden, sollte die Fed an ihrer bisherigen Politik festhalten und damit eine Erleichterungsrally an den Aktienmärkten auslösen könnte, wie es hieß.

Am Ende stand für den Leitindex Dax ein Plus von 1,1 Prozent auf 9182 Punkte zu Buche. Der MDax legte 0,5 Prozent auf 16.152 Stellen zu. Der TecDax stieg um 1,44 Prozent auf 1143 Stellen. Der Eurozonen-Leitindex Eurostoxx 50 erhöhte sich um 1,1 Prozent auf 2975 Punkte. Was die Kursgewinne wert sind, dürfte sich jedoch erst am Abend zeigen. Dann lässt die Federal Reserve die Finanzmärkte wissen, ob und wann sie den Geldhahn zuzudrehen beginnt. Viele Beobachter rechnen damit, dass sie wegen der niedrigen Inflation erst im kommenden Jahr die Anleihekäufe drosselt.

Ifo-Index reiht sich ein

"Auch wenn es bis Heiligabend noch fast eine Woche Zeit ist, hat das Ifo-Institut uns bereits heute gute Konjunkturdaten unter den Weihnachtsbaum gelegt", urteilten die Analysten der NordLB in einem Kommentar. Nahezu sämtliche wichtigen Stimmungsindikatoren deuteten inzwischen auf einen Aufschwung im kommenden Jahr hin.

Der Ifo-Index ist im Dezember wie erwartet auf 109,5 Punkte gestiegen - der höchste Stand seit Mai 2012. Die aktuelle Lage schätzten die deutschen Unternehmen allerdings schlechter ein als im November. Der Gesamtindex unterstrich damit den starken Eindruck der Einkaufsmanager-Indizes und des ZEW-Index.

"Die Zahlen sind gemischt, dennoch untermauern sie die bisherigen Indikationen einer Wachstumsbeschleunigung in Deutschland", sagt Ralf Umlauf von der Helaba. Vor allem der Anstieg der Erwartungskomponente sei erfreulich, nachdem zuletzt die realen Daten der Produktion nicht überzeugt hätten. Für die EZB ergebe sich aus dem Ifo-Index indes kein Handlungsbedarf, von ihrer expansiven Ausrichtung abzuweichen.

Grüne Vorzeichen überwiegen

Bei den Einzelwerten waren für Experten keine eindeutigen Trends auszumachen. "Der große Verfall wirft seine Schatten voraus, die Titel schwanken stark hin und her", sagte ein Börsianer. Am sogenannten Hexensabbat am Freitag werden an den Terminmärkten Optionen und Future auf Aktien und Indizes fällig. Ein Händler sprach angesichts der Gewinne von Dax-Schwergewichten von "Window Dressing": Anleger kaufen zum Jahresende die Aktien, die überdurchschnittlich gut gelaufen sind, um sie zum Stichtag Jahresende im Portfolio vorweisen zu können. Offensichtlich gebe es noch immer Anleger, die in den Jahresgewinnern im Dax nicht ausreichend positioniert seien.

Im Dax verteuerten sich Continental 3,0 Prozent auf 157,55 Euro, nachdem sie von Helvea auf ihre Auswahlliste gesetzt worden sind. Henkel gewannen 2,5 Prozent auf 81,92 Euro. Bayer zogen 2,2 Prozent auf 98,31 Euro an. Fresenius kletterten nach einer Kurszielerhöhung 1,5 Prozent.

Leichter gingen am anderen Ende einzig Deutsche Bank, K+S und RWE aus dem handel. Grund für den RWE-Rücksetzer war ein Bericht, das Unternehmen könnte für Dea nur 3,5 Milliarden Euro erlösen statt der ursprünglich erwarteten 5 Milliarden Euro.

In der zweiten Reihe strichen Tui die höchsten Gewinne ein. Die Papiere zogen 3,8 Prozent auf 11,67 Euro an. Der Touristik-Konzern hatte im Geschäftsjahr 2012/2013 die Rückkehr in die schwarzen Zahlen geschafft. Gerresheimer verteuerten sich um 2,9 Prozent. Duerr stiegen ebenfalls 2,9 Prozent.

Abwärts ging es für Kuka, die 1,3 Prozent nachgaben. Hochtief setzten 1,1 Prozent zurück.

Im TecDax waren allen voran Dialog Semiconductor gesucht und erhöhten sich um 4,1 Prozent. Der Lieferant von Apple hat das Umsatzziel für das vierte Quartal nach oben geschraubt. Die neue Prognose übertrifft sogar noch die kürzlich erhöhten Analystenschätzungen. Kontron legten 3,4 Prozent zu. Auf den Verkaufslisten standen indes Sartorius und Drillisch ganz oben.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ/rts

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