Marktberichte

Uncle Sam sei Dank Dax legt zu

Das US-Verbrauchervertrauen ist so stark gestiegen wie seit 25 Jahren nicht mehr. Und in Deutschland ist der ifo- Geschäftsklimaindex für den Monat März unerwartet stark angestiegen. Der Dax reagierte prompt mit einem kräftigen Plus. Der Dax gewann 1,4 Prozent auf 5.391 Zähler.

Das Vertrauen der amerikanischen Verbraucher in die Entwicklung der heimischen Wirtschaft ist im März auf 110,2 Punkte gestiegen von 95 Punkten im Vormonat. Dies ist der höchste Stand seit August 2001 und zugleich der größte monatliche Anstieg seit 25 Jahren.

Auch die Auftragseingänge für langlebige Güter in den USA sind im Februar gestiegen. Wie das Arbeitsministerium in Washington am Dienstag vor Börseneröffnung mitteilte, beträgt das Plus 1,5 Prozent. Dieser Zuwachs geht allerdings in erster Linie zurück auf Rüstungsgüter. Rechnet man die heraus, dann ergibt sich sogar ein leichtes Minus von 0,2 Prozent. Analysten hatten ein Plus von einem Prozent erwartet.

In Deutschland ist der ifo-Geschäftsklimaindex im März auf 91,8 Punkte gestiegen von 88,5 (revidiert von 88,7 Punkten) im Februar. Experten hatten mit einem Anstieg auf lediglich 90,3 Punkte gerechnet. Mit diesem Anstieg ist das Barometer erstmalig über das Niveau von vor den Terroranschlägen am 11. September 2001 geklettert. Der Geschäftsklimaindex des Münchener ifo-Instituts für Wirtschaftsentwicklung ist eine Art "Wetterbericht für die Wirtschaft", der monatlich veröffentlicht wird. Er ist ein Barometer für die aktuelle Stimmungslage in der deutschen Wirtschaft.

"Die Stimmung ist besser, als die Kursabschläge der letzten Tage vermuten lassen", beschrieb ein Händler die aktuelle Lage. Vor der nächsten Berichtssaison im April sei die Nervosität allerdings sehr hoch. Ab der kommenden Woche berichten die Unternehmen über die Geschäftsentwicklung im ersten Quartal 2002. Und nachdem die Konjunkturdaten in den vergangenen Wochen überwiegend positiv ausgefallen waren, erwarten Beobachter auch bei den Unternehmensergebnissen entsprechend positive Signale.

Über die jüngste Geschäftsentwicklung berichtete am Dienstag Metro. Der fünftgrößte Handelskonzern der Welt konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2001 die eigenen Gewinnerwartungen und die der Analysten übertreffen. Der Jahresüberschuss kletterte um 63 Prozent auf 449 Millionen Euro, teilte Metro in Düsseldorf mit. Das Ergebnis je Aktie stieg um 11,9 Prozent auf 1,23 Euro und damit übertraf die Metro auch hier ihre eigenen Ziele einer Steigerung von "mindestens zehn Prozent". Trotzdem verlor die Aktie 0,9 Prozent auf 38,17 Euro.

Auch von RWE gab es Zahlen für das abgelaufene Rumpfgeschäftsjahr 2001 (Juli bis Dezember). Der Betriebsgewinn kletterte um 21,2 Prozent auf gut zwei Milliarden Euro nach knapp 1,7 Milliarden Euro im Vorjahr. Im laufenden Geschäftsjahr erwartet der Essener Energiekonzern eine weitere Steigerung des Betriebsergebnisses. Der Kurs der RWE- Aktie konnte schon am Dienstag steigen um 1,9 Prozent auf 43,30 Euro.

Die HypoVereinsbank steht bei den US-Investmentbankern von J.P.Morgan hoch im Kurs. Die Analysten haben am Dienstag ihre Gewinnerwartung und ihr Kursziel für die Aktie deutlich angehoben. Der Wert war mit einem Plus von 4,8 Prozent auf 42,55 Euro der größte Gewinner im Dax.

Medienberichten zufolge könnte die EU-Kommission öffentliche Fördermittel für Infineon genehmigen. Dabei gehe es um 219 Millionen Euro Subventionen des Bundes und des Freistaates Sachsen für das neue Infineon-Werk in Dresden. Die Aktie legte 3,8 Prozent auf 25,85 Euro zu.

Von den Unternehmen aus der "zweiten Reihe" hatte Altana bereits am Morgen seine Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr vorgelegt. Der Pharma- und Spezialchemiehersteller hat 2001 vor Steuern 41 Prozent mehr oder 463 Millionen Euro verdient und lag damit am oberen Rand der Analystenerwartungen. Nach dieser sehr positiven Entwicklung soll jetzt eine Dividende von 0,60 Euro je Aktie (Vorjahr: 0,44 Euro) und zusätzlich sogar noch eine Bonusdividende von 0,10 Euro je Aktie gezahlt werden. Die Anleger danken das mit einem Kursplus von 1,4 Prozent auf 59,50 Euro.

Weniger gut ausgefallen sind die Zahlen von Heidelberger Zement. Sämtliche Kennziffern haben sich im Jahr 2001 negativ entwickelt. Das operative Ergebnis ging um gut 14 Prozent zurück auf 565 Millionen Euro, der Konzerngewinn sank sogar um gut 36 Prozent auf gut 255 Millionen Euro. Mit einem Minus von 1,8 Prozent haben sich die Umsätze nur leicht verringert auf 6,7 Milliarden Euro. Der Kurs legt dennoch um 1,4 Prozent auf 53,51 Euro zu.

Der Finanzdienstleister Gold-Zack ist 2001 tief in die Verlustzone gerutscht. 215 Millionen Euro betrug der Fehlbetrag ersten Berechnungen zufolge, nachdem im Jahr davor noch ein Gewinn von knapp 100 Millionen Euro ausgewiesen wurde. Ein Großteil der Verluste entfalle auf Abschreibungen auf die Beteiligung an der Gontard & Metallbank. Als Konsequenz nimmt Vorstandschef Christian Stolorz seinen Hut. Er war gerade mal zehn Monate im Amt und wird vorübergehend von seinem Vorgänger Dietrich Walther beerbt, der im vergangenen Jahr in den Aufsichtsrat gewechselt war. Die Aktie brach zwischenzeitlich um fast 20 Prozent ein, konnte sich im späten Verlauf aber wieder erholen. Zum Schluss blieb ein Verlust von 6,3 Prozent auf 1,63 Euro.

Quelle: ntv.de

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