Marktberichte

Sorgenlos in den Kurshimmel Dax mit Sprung ins Glück

Freundliche Vorgaben heben die Kauflaune am deutschen Aktienmarkt. Händler raten zwar zur Vorsicht: Das Thema Griechenland sei noch lange nicht vom Tisch. Aber vorerst rückt es bei den Anlegern in den Hintergrund - die Kurse steigen deutlich. Der ZEW-Index interessiert nur am Rand.

(Foto: picture alliance / dpa)

Freundliche Vorgaben am Morgen, weiter steigende Kurse in den USA am Nachmittag - mehr braucht der deutsche Aktienmarkt nicht, um am Dienstag mit Gewinnen - und zwar deutlichen - aus dem Handel zu gehen. Nach der Berg- und Talfahrt zum Wochenauftakt schob sich der Dax um 1,9 Prozent in den positiven Bereich bis auf 7286 Zähler. Am Montag hatte der Leitindex sogar zeitweise unter der 7100er Marke gelegen. Der MDax katapultierte sich 1,8 Prozent ins Plus bis auf 10.652 Zähler und auch der TecDax verbesserte sich deutlich: um 1,4 Prozent auf 876 Punkte.

Auch ein schwächer als erwartet ausgefallener ZEW-Index konnte die Kauflaune der Anleger kaum stoppen: "Im Dax ist er eigentlich nur als Ausrede für Gewinnmitnahmen genutzt worden, da er ohnehin an einem Widerstand geklebt hatte", sagte ein Händler. "Ehrlich gesagt beachten wir den ZEW immer weniger", kommentierte ein weiterer Händler: "Er reflektiert ja nur die Erwartungen nach der vorhergehenden Nachrichtenlage."

Griechen machen die Musik

Die Unsicherheit um Griechenland werde den Markt aber weiter beherrschen, kommentierte ein Händler. Vor allem die erwartete Vertrauensabstimmung im griechischen Parlament werde mit Spannung erwartet.

In Griechenland stimmt das Parlament in der Nacht zum Mittwoch über die von Regierungschef Papandreou gestellte Vertrauensfrage ab. Das Votum über die Regierung gilt als Signal für die Haltung der Abgeordneten zu den Sparplänen. Die EU-Finanzminister machen die Freigabe weiterer Hilfsgelder von der Zustimmung zu den Einschnitten abhängig.

Deutsche hilft Commerzbank

Am Nachmittag lag der Großteil der Werte des Leitindex im positiven Bereich. Angeführt wurden die Gewinner von der Commerzbank, die 4,9 Prozent zulegten. ThyssenKrupp, folgten mit 2,9 Prozent, BASF mit 3,8 Prozent und Deutscher Bank mit 2,5 Prozent. Die Commerzbank profitierte dabei von einer Kaufempfehlung  Nach der Rekapitalisierung sei die Commerzbank in einer guten Verfassung, schrieb der Deutsche-Bank-Analyst Alexander Hendricks in einem Kommentar.

K+S legten rund 1,3 Prozent zu. Der Kalikonzern gab den Verkauf seine Compo-Sparte an den Finanzinvestor Triton bekannt.

Analysten machen Kurse

Eine Kaufempfehlung half auch Metro auf die Sprünge. Nomura setzte die Titel auf ihre Einkaufsliste. Die Aktien des Handelskonzerns stiegen um 1,7 Prozent. Das 21-prozentige Kursminus seit Jahresbeginn sei überzogen, so Analyst Nicolas Champ. Die Aktie sei im europäischen Branchenvergleich unterbewertet.

Nach einem positiven Kommentar der WestLB legten auch Tui zu. Die Aktien des Touristik-Konzerns setzten sich zur Eröffnung mit einem Plus von 5,2 Prozent an die Spitze des MDax. Das Geschäft von Tui Travel entwickele sich trotz der Unruhen in Nordafrika gut, so Analyst Raimon Kaufeld. Anleger vernachlässigten dies aber ebenso wie die Verringerung der Schuldenlast und den geplanten Ausstieg bei Hapag-Lloyd.

Software AG rockt TecDax

Einige Anleger folgten einer Kaufempfehlung der UBS und griffen bei Software AG zu. Die Titel kletterten um 4,5 Prozent und lagen damit deutlich an der Spitze der TecDax-Gewinner. Software AG werde voraussichtlich zu den Profiteuren der anziehenden Nachfrage gehören, schrieb Analyst Marcus Baeumer in einem Kommentar. Er rechne bis 2013 mit einem durchschnittlichen jährlichen Gewinnplus von 15 Prozent.

SDax: Cat Oil & Pfleiderer

Nach einer Hochstufung durch die Deutsche Bank zogen Cat Oil 0,4 Prozent an. Die Titel hätten sich aufgrund des schwachen Ergebnisses im ersten Quartal zuletzt unterdurchschnittlich entwickelt, schrieb Analystin Tatiana Kapustina in einer Studie. Sie halte die Kursreaktion für übertrieben, da die Bilanz vor allem von Einmal-Effekten belastet worden sei.

Quelle: ntv.de, bad/rts/DJ/dpa

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