Marktberichte

Aller guten Dinge sind drei Dax packt kräftig was drauf

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(Foto: REUTERS)

Der deutsche Aktienmarkt legt einen Jahresauftakt nach Maß auf das Parkett. Alle großen Titel legen teils kräftig zu, der Dax lässt mit einem Aufschlag von satten drei Prozent die Marke von 6000 Punkten hinter sich. Vor allem schwache Titel des vorigen Jahres holen auf. Angesichts dünner Umsätze fürchten Börsianer jedoch, dass die Freude nur von kurzer Dauer sein könnte.

Keine Nachrichten sind gute Nachrichten: Am ersten Handelstag des Jahres legt der Dax kräftig zu, obwohl sich angesichts fehlender Neuigkeiten an der fundamentalen Lage nach dem schwachen Börsenjahr 2011 nichts geändert hat.

Der Dax beendete den Handel mit einem Kursplus von 3 Prozent bei 6075,52 Punkten. Der MDax kletterte um 2,4 Prozent auf 9115,20 Punkte. Für den TecDax ging es um 2,1 Prozent aufwärts auf 699,66 Punkte.

Ein Teil des Rätsels Lösung dürften die geringen Umsätze sein: "Einige Neuengagements zu Jahresbeginn treffen auf leere Orderbücher", kommentierte ein Börsianer. Angesichts zahlreicher Feiertage an großen Weltbörsen habe der Handel jedoch kaum Aussagekraft. Anleger aus Asien, Großbritannien und den USA machten anders als die Deutschen noch einen Tag Pause.

Konjunkturseitig kam ein leicht positiver Impuls von der Verarbeitenden Industrie Deutschlands, wo sich die Talfahrt im Dezember leicht abgeschwächt hat. Der Einkaufsmanagerindex stieg der zweiten Veröffentlichung zufolge auf 48,4 Punkte von 47,9 im Vormonat. Weitere Einkaufsmanagerindizes aus Europa fielen dagegen in den zweiten Lesungen etwas schwächer aus als erwartet.

Die Letzten sind die Ersten

Die Gewinnerliste im Dax lies sich wie ein Spiegelbild der größten Verlierer des Börsenjahres 2011. Für Aktien der Versorger Eon und RWE ging es um 4,5 bzw, 5,3 Prozent nach oben, nachdem die unsicheren Aussichten zur künftigen Ertragslage nach der Energiewende in Deutschland die Papiere 2011 um 27 bzw. 45 Prozent einbrechen ließ. Auch ThyssenKrupp, die mit 43 Prozent Jahresverlust zu den schwächsten Dax-Titeln 2011 zählten, zogen am Montag mit 4,5 Prozent Plus überdurchschnittlich an. Der schwächste Dax-Wert des vergangenen Jahres war die Commerzbank mit einem Minus von 71 Prozent, zum Jahresstart legten die Papiere um 3,2 Prozent zu.

Im Gegenzug legten Papiere von Merck am Montag mit 1,5 Prozent nur unterdurchschnittlich zu. 2011 führten die Papiere des Pharmakonzerns die Jahresgewinnerliste mit 29 Prozent Plus an.

Solarofferte treibt Kurs

Im Fokus stand der Solarsektor und hier die Anteile des Solarzellen-Herstellers Sunways mit einem Kurssprung um 21,3 Prozent. Das chinesische Solarunternehmen LDK Solar steigt bei dem Konstanzer Solarzellen-Hersteller über eine Kapitalerhöhung mit einem Drittel der Anteile ein. Anschließend wollen die Chinesen den übrigen Aktionären ein Übernahmeangebot zum Preis von 1,90 Euro je Aktie machen.

Porsche litten nicht unter einer neuen Klage verschiedener Fonds und schlossen in dem starken Börsenumfeld 2,3 Prozent fester. Fundamental sei es jedoch viel zu früh, um die Nachhaltigkeit der Klage einzuschätzen, heißt es im Handel. Das Verfahren dürfte sich über einen langen Zeitraum hinziehen. In der Zwischenzeit sind bereits mehrere Klagen gegen Porsche anhängig. Auswirkungen auf VW erwartet ein Analyst nicht. Im September entschlossen sich die beiden Konzerne, ihren Zusammenschluss wegen rechtlicher Unsicherheiten zu verschieben und Alternativen zu prüfen. Ihre Aktionäre sollten der Bildung eines integrierten Automobilkonzerns eigentlich bis Ende 2011 zustimmen.

Auch Stada reagieren nicht auf die teils abgeblasene Übernahme des Grünenthal-Portfolios. Die Aktien legten 3,4 Prozent zu. Die Kartellbehörden hatten der Transaktion bis zum Jahresende nicht zugestimmt, der Generikahersteller trat daher vom Erwerb des Portfoliopakets in den zur EU gehörenden Märkten Mitteleuropas zurück. "Anders als üblich hatten die Regulierer nicht signalisiert, dem Kauf zustimmen zu wollen", sagt ein Börsianer. Daher komme das ausgebliebene Plazet nicht überraschend.

Quelle: ntv.de, nne/DJ/dpa

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