Marktberichte

In letzter Minute Dax schafft es ins Plus

Ermutigende Daten zur US-Industrie haben die Aktienmärkte stabilisiert. Gebremst wurde der Markt von der anhaltenden Unsicherheit über die finanzielle Stabilität Griechenlands.

Wer hätte gedacht, dass der Dax heute nochmal auftaucht.

Wer hätte gedacht, dass der Dax heute nochmal auftaucht.

(Foto: REUTERS)

Der Dax holte im späten Geschäft seine Verluste wieder auf und schloss mit einem leichten Plus von 0,2 Prozent auf 5.811 Punkte. "Die Daten zur US-Industrieproduktion waren besser als erwartet. Das war die Initialzündung für eine langsame Erholung", sagte ein Händler. Der EuroStoxx50 notierte nahezu unverändert bei 2.885 Zählern.

Die US-Industrie steigerte ihre Produktion im November unerwartet deutlich um 0,8 Prozent gegenüber Oktober. "Dies untermauert die Erholungstendenz der US-Industrie", kommentierte Postbank-Volkswirt Heinrich Bayer. Vor Veröffentlichung der US-Produktionsdaten war der Dax in Reaktion auf einen deutlichen Einbruch des Konjunkturindex der New Yorker Notenbank (Empire-State-Index) bis zu 0,9 Prozent gesunken. Die US-Börsen notierten bei Handelsschluss in Europa nahezu unverändert.

Griechenland bereitete den Anlegern weiter Sorgen. Das Land hatte am Montagabend unter anderem die Kürzung von Sozialversicherungsausgaben zur Sanierung seiner Staatsfinanzen angekündigt, was aber vielen Beobachtern nicht reicht. "Die vom Premierminister gestern angekündigten Maßnahmen werden als nicht ausreichend erachtet", sagte Analyst Constantinos Vergos von Cyclos Securities. An der Athener Börse gab der Leitindex ATG 2,1 Prozent nach, der Index für Finanzwerte büßte 3,5 Prozent ein.

Auf der Stimmung lasteten nach Aussagen von Händlern auch Nachrichten aus der österreichischen Finanzbranche. Die Verluste schreibende Österreichische Volksbanken AG (ÖVAG) wies allerdings einen Zeitungsbericht zurück, das Spitzeninstitut der österreichischen Volksbanken stehe auf einer Beobachtungsliste der Finanzaufsicht und der Notenbank.

Im Dax drehte der Kurs der Deutschen Bank-Aktien am Nachmittag ins Plus, die Titel schlossen 0,2 Prozent fester. Zuvor hatte der Markt noch skeptisch auf die am Vorabend veröffentlichen Ziele des Frankfurter Geldhauses reagiert.

Spekulationen auf ein Übernahmeangebot von VW bescherten MAN über den Tag satte Kursgewinne. Obwohl VW dementierte, blieb noch ein Plus von 2,2 Prozent auf 53,98 Euro übrig.

Die Aktien des Halbleiter-Konzerns Infineon verteuerten sich um 1,3 Prozent. Händler verwiesen auf Aussagen von Vorstandschef Bauer. Demzufolge will Infineon im Geschäft mit Mobilfunkchips unter die Top 3 aufrücken und in dem Segment mittelfristig eine operative Rendite von mindestens zehn Prozent erwirtschaften.

In London drückte die Aussicht auf einen langen, teuren Streik die Papiere der Fluggesellschaft British Airways 2,2 Prozent ins Minus. In Stockholm gaben die Papiere des Modekonzerns H&M nach unerwartet schwachen November-Verkaufszahlen knapp ein Prozent nach. In New York rutschten die Aktien des Elektro-Fachhändlers Best Buy acht Prozent ab. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, die Gewinnmargen würden im wichtigen Weihnachtsquartal geringer ausfallen als bislang angenommen.

Quelle: ntv.de, rts

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