Marktberichte

Kursgewinne zu Pfingsten Dax schiebt ruhige Kugel

Der deutsche Aktienmarkt hat am Pfingstmontag in einem sehr ruhigen Handel leichte Kursgewinne verbucht. Unterstützt wurde die gute Stimmung von einer leichten Entspannung beim Ölpreis. Dank einer leichten Stärkung des US-Dollar sank der Preis für ein Fass US-Rohöl unter die jüngst erklommene Rekordmarke.

Der Dax ging mit einem Plus von 0,5 Prozent auf 7035,95 Punkte aus dem Handel. Die mittelgroßen Werte trieben den MDax 0,6 Prozent ins Plus auf 9604,37 Zähler. Der TecDax schloss 0,2 Prozent fester bei 837,08 Punkten.

"Es ist feiertagsbedingt äußerst ruhig, deutsche Investoren sind praktisch nicht unterwegs, die wenigen Impulse kommen größtenteils aus London", sagte ein Händler.

Größter Gewinner am Montag war während des gesamten Handels die Aktie des Stahlkonzerns ThyssenKrupp. Händlern zufolge profitierte die Aktie von einer Analystenstudie zum kleineren Konkurrenten Salzgitter. Die Credit Suisse hatte ihre Gewinnprognosen und das Kursziel für das Unternehmen angehoben. Zur Begründung verwiesen die Analysten auf die steigenden Stahlpreise und eine sich absehbar weiter verbessernde Auftragslage. Die Aktien von Salzgitter waren mit einem Plus von 4,5 Prozent größter MDax-Gewinner. In der ersten Reihe gewannen ThyssenKrupp-Titel 2,9 Prozent hinzu.

Kurzfristige Spekulationen mit der Henkel-Aktie trieben den Kurs des Konsumgüterherstellers zwischenzeitlich mehr als drei Prozent ins Plus. Bei Handelsschluss blieb ein Plus von einem Prozent auf dem Kurszettel übrig. Eine eindeutige Erklärung für die Kursbewegung hatten Händler derweil nicht parat. Ein Börsianer sprach von einem Artikel in der Zeitschrift "Forbes": "Die haben geschrieben, dass sich der westeuropäische Markt für Haushaltsprodukte verbessert hat." Ein anderer verwies auf eine Studie von JP Morgan. Deren Analysten haben das Kursziel für Henkel zwar gesenkt, mit 33,50 Euro liegt es aber immer noch mehr als drei Euro über dem aktuellen Kurs.

Gefragt waren auch die Aktien des Versorgers Eon, die 1,4 Prozent zulegen. Der spanische Konkurrent Endesa hat für das erste Quartal einen höheren Nettogewinn ausgewiesen. Gesucht waren auch die Anteilsscheine des Technologiekonzerns Infineon, die sich 1,7 Prozent erholten. "Bei Infineon gehören derartige Schwankungen inzwischen zum Tagesgeschäft", kommentierte ein Händler. Seit Jahresbeginn hatten die Aktien mehr als zwanzig Prozent an Wert verloren.

Studie drückt Merck

Die rote Laterne auf der kurzen Verliererliste im Dax hielten Merck-Aktien mit einem Abschlag von 1,4 Prozent. Händler verwiesen darauf, dass Morgan Stanley seine Anlageempfehlung auf "Equal Weight" von zuvor "Overweight" gesenkt hat. Zur Begründung verwie die US-Investmentbank auf drei Unwägbarkeiten für die Aktie: Für "Erbitux" bestehe ein höheres Risiko in Bezug auf die Entwicklung im Bereich Lungenkrebs, die Wiedereinführung von Amgens "Vectibix" als Konkurrenzpräparat und ein Restrisiko, dass "Erbitux" die Zulassung für Darmkrebs in der EU nicht erhält.

Wenig bewegt zeigte sich hingegen die Bayer-Aktie von einer Entscheidung der US-Gesundheitsbehörde, wonach der US-Konkurrent Barr Laboratories grünes Licht für die Herstellung und Vermarktung einer Nachahmerversion des Bayer-Kassenschlagers "Yasmin" erhalten hat. In den USA hatte Bayer mit dem Verhütungsmittel zuletzt einen Umsatz von rund 600 Mio. US-Dollar erzielt. Die Bayer-Aktie schloss mit einem kleinen Minus von 0,2 Prozent.

Deutlich abwärts ging es auf den ersten Blick auch für die SDax-Papiere Comdirect und Dyckerhoff sowie den TecDax-Wert Drägerwerk. Alle drei Unternehmen wurden mit Dividendenabschlag gehandelt, nachdem deren Aktionäre auf den Hauptversammlungen am Freitag über die Ausschüttung befunden hatten. Die Comdirect-Bank zahlte an ihre Aktionäre eine Dividende von 0,41 Euro je Aktie aus, die Papiere schlossen mit einem Minus von 0,42 Euro oder 4,6 Prozent. Dyckerhoff zahlte eine Dividende von 1,32 je Aktie, die Aktie schloss jedoch quasi unverändert. Ein anderes Bild nur bei Drägerwerk: Das Unternehmen schüttete 55 Cent je Aktie aus, muss jedoch ein Minus von 1,93 Euro oder 4,5 Prozent verzeichnen.


Im SDax büßten die Aktien der Fluggesellschaft Air Berlin 3,6 Prozent ein, nachdem der Chef von Europas größtem Billigflieger Ryanair, Michael O'Leary, wegen des hohen Ölpreises eine Pleitewelle bei europäischen Fluggesellschaften vorausgesagt hatte.

Quelle: ntv.de

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