Wackel-Kandidat Griechenland Dax sollte Balance halten
22.06.2011, 08:31 UhrBörsianer rechnen nach dem griechischen Vertrauensvotum mit keinen großen Sprüngen am deutschen Aktienmarkt. Der Markt habe den Ausgang der Abstimmung bereits vorweggenommen, heißt es. Jetzt sei eine Verschnaufpause angezeigt.
Nach dem Vertrauensvotum des griechischen Parlamentes für Ministerpräsident Giorgos Papandreou wird der Dax nach Einschätzung von Börsianern wenig verändert starten. Mit seinem knapp zweiprozentigen Kursplus des Vortages habe der Markt den Ausgang der Abstimmung schon vorweggenommen, sagten Händler. Beim Euro waren leichte Gewinnmitnahmen zu beobachten, er kostete 1,4374 Dollar nach 1,4399 Dollar zum New Yorker Vortagesschluss.
Die Dax-Futures starteten knapp behauptet. Der marktführende September-Future verliert gegen 8.03 Uhr 17 auf 7.304,5 Punkte. Das bisherige Tageshoch liegt bei 7.312 und das Tief bei 7.299 Punkten, umgesetzt worden sind gut 800 Kontrakte. Händler sprechen von einem Konsolidierungsansatz. Beim Dienstag-Hoch bei 7.339 Punkten liege ein Widerstand, so ein Händler. Darüber wäre der Weg frei Richtung 7.400 Punkte. Unterstützt sei der Future um 7.270 Punkten.
"Nach der jüngsten Rally hat sich der Markt eine Verschnaufpause verdient", sagte ein Händler.
Bangen und Hoffen
"Die Belastungsfaktoren sind nicht vom Tisch", sagte ein Händler mit Blick auf den Sieg der griechischen Regierung bei der Vertrauensabstimmung über den Ministerpräsidenten Giorgos Papandreou. Kommenden Dienstag entscheide das Parlament über das weitere Sparpaket, und am 3. Juli berieten die Eurozone-Finanzminister erneut über ein zweites Rettungspaket. Die Parlamentarier gaben Papandreou mit dem Abstimmungssieg Rückendeckung für seine Sparmaßnahmen.
Der Markt werde zunächst auch auf die US-Notenbank warten, die zum zweiten Mal mit einer Pressekonferenz von Ben Bernanke abgeschlossen werde. "Alle Andeutungen, die irgendwie Richtung "Quantitative Easing 3" gehen, dürften die Stimmung an den Märkten schon wieder stützen, so ein Marktteilnehmer.
Konsum- und Einzelhandelswerte könnten sich besser halten als der Gesamtmarkt, prognostizieren Händler. Und begründen diese Prognose mit der Aussicht auf Steuersenkungen, welche den Konsum ankurbeln könnten. Im frühen Frankfurter Spezialistenhandel tendieren Metro etwas fester bei bislang sehr dünnen Umsätzen.
Daimler rücken mit ihrem Anteil an EADS in den Fokus. Der Daimler-Vorstandschef Dieter Zetsche sagte am Dienstag auf einer Pressekonferenz in New York, es stehe Daimler rechtlich frei, ihre Anteile zu verkaufen. Daimler tendieren etwas fester.
Quelle: ntv.de, ddi/rts/DJ