Marktberichte

Landung unter 5000 Dax spreizt sich

Das Tageshoch lag bei 5.064 Punkten, das Tagestief bei 4.982.

Das Tageshoch lag bei 5.064 Punkten, das Tagestief bei 4.982.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die deutschen Standardwerte haben am Dienstag vergeblich versucht, die Marke von 5000 zu verteidigen. Auftrieb erhielten sie vor allem von den Kursanstiegen bei den Versorgerwerten. Kursverluste verbuchten hingegen unter anderem Finanzwerte. Hauptgesprächsthema war jedoch die Pleite der Karstadt-Mutter Arcandor, deren Aktien sich im MDax im freien Fall befanden.

Der Dax notierte zuletzt 0,1 Prozent leichter bei 4.997 Zählern. Anfangs hatten viele Anleger noch Einstiegskurse gewittert und waren auf den fahrenden Zug aufgespringen. Der starke Handelsauftakt ging vor allem aufs Konto der späten Erholung an der Wall Street.

Seit März hat der Dax bereits 40 Prozent auf dem Weg nach oben gut gemacht. Marktbeobachter mahnten jedoch auch am Dienstag zur Vorsicht. Die Krise sei bei weitem nicht überwunden, hieß es wieder. Es seien keine Ansätze für eine nachhaltige Erholung zu sehen. Es fehle an positiven fundamentalen Daten. "Die Rally der vergangen Wochen ist zu weit nach vorne gelaufen. Deshalb dürfte es für den Dax auch weiter nach unten gehen."

TI stützt Chip-Sektor

Für gute Stimmung sorgte am Morgen die überraschende Prognoseanhebung des US-Chipherstellers Texas Instruments (TI). Das und die Ankündigung eines neuen iPhones von Apple beflügelten den gesamten europäischen Technoloigiesektor.Die US-Indizes hatten ihre Abschläge am Vorbend etwas eingegrenzt. Umgekehrt drückten allerdings eine Gewinnwarnung der Schnellrestaurantkette McDonald's und Sorgen um die Entwicklung am Anleihenmarkt auf die Stimmung.

Als Risikobarometer an den Finanzmärkten gilt auch der Dollar. Ein steigender Greenback wird in der Regel mit einer zunehmenden Risikoaversion assoziiert."Sollte der Dollar weiter zur Stärke tendieren, werden die Aktienmärkte auf Dauer nicht zulegen", heißt es.

Versorger top, Stahlwerte Flop

Zu den Favoriten der Anleger zählten hierzulande vor allem die defensiven Titel von Eon und RWE sowie die Papiere von Fresenius Medical Care. Diese Aktien legten zwischen 0,6 und 1,4 Prozent zu. Stahlwerte versuchten ihre Vortagesverluste zwischenzeitlich wett zu machen, drehten aber mit dem allgemeinen Trend wieder ins Minus. Händler verwiesen hier auf die steigenden Rohstoffpreise, in deren Schlepptau Aktien aus dem Grundstoffsektor gefragt waren. ThyssenKrupp landeten nach den Auftaktgewinnen mit 1,2 Prozent im Minus. Salzgitter verloren 1,2 Prozent. Im MDax lagen Klöckner & Co nach starken Anfangsgewinnen am Ende nur noch 0,4 Prozent höher.

Bei Porsche "nichts Neues"

Die Gespräche mit Katar schreiten voran.

Die Gespräche mit Katar schreiten voran.

(Foto: AP)

So kommentierte ein Händler einen Bericht der "FT",  wonach Katar einsteigen wird. Aber spannend sei es allemal.  Vom Szenario her habe sich nichts verändert. Sollte sich Katar über Stammaktien bei Porsche mit 25 Prozent beteiligen, reiche das erhöhte Kapital nicht aus, die Beteiligung an Volkswagen auszubauen. VW verteuerten sich daraufhin um 2,4 Prozent, Porsche verloren 0,4 Prozent.

Arcandor: Der Tag der Insolvenz.

Arcandor: Der Tag der Insolvenz.

(Foto: AP)

Die Titel von Arcandor rutschten nach dem Insolvenzantrag bis auf 55 Cent ab. Am Morgen hatten die Titel noch einmal - in der Hoffnung auf eine Lösung - ein regelrechtes Strohfeuer erlebt. Zunächst kletterten die Papiere um satte 9,4 Prozent auf 1,17 Euro. Zuletzt notierten die Anteilsscheine allerdings 48,0 Prozent leichter. Am Vortag hatten sich die Papiere bereits um 44 Prozent verbilligt. Arcandor hatte im Tagesverlauf beim Amtsgericht Essen einen Insolvenzantrag wegen drohender Zahlungsunfähigkeit gestellt.

Deutsche Post gerieten im Strudel von Arcandor ebenfalls unter Druck. Ein Zusammenbruch der Karstadt-Mutter würde die Deutsche Post empfindlich treffen - der Bonner Konzern erledigt für Arcandor vor allem Dienstleistungen im Logistik- sowie im Paket- und Briefgeschäft. Die Titel waren mit einem Minus von 1,6 Prozent größter Dax-Verlierer. Metro notierten 0,1 Prozent im Plus. Der Handelskonzern zeigte sich auch nach dem Insolvenzantrag von Arcandor bereit, über die Zusammenlegung der Warenhausketten Kaufhof und Karstadt zu sprechen.

Im TecDax profitierten die Aktien von Infineon vom positiven Ausblick des US-Rivalen TI. Mit einem Plus von 2,8 Prozent führten sie die Gewinnerliste im Technologieindex an.

Quelle: ntv.de, ddi/rts/d

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