Marktberichte

US-Zahlen machen glücklich Dax springt hoch

Zum Wochenende wurden die Anleger nochmal angelockt.

Zum Wochenende wurden die Anleger nochmal angelockt.

(Foto: APN)

Der Dax verbringt den letzten Handelstag der Woche mit Pluszeichen. Die besser als erwartet ausgefallene US-Arbeitsmarktdaten locken die Anleger auf das Parkett. Für die Deutsche Börse gibt es jedoch schlechte Nachrichten: Ihre Fusion mit der Nyse Euronext wird durch ein neues Angebot torpediert.

Weltweite Wachstumshoffnungen haben die Aktienanleger in Kauflaune versetzt. Neben starken Konjunkturdaten aus China hellten vor allem die positiven US-Beschäftigtenzahlen die Stimmung auf. Außerdem wurden die Ergebnisse des Stresstests für die irischen Banken mit Erleichterung aufgenommen. Ins Rampenlicht rückte auch die Deutsche Börse, deren geplante Fusion mit der Nyse Euronext durch ein Gegenangebot bedroht wird. Die Aktie der Deutschen Börse gab nach.  

Der Dax legte bis zum Xetra-Schluss um 1,97 Prozent auf 7179 Punkte zu. Der EuroStoxx50 zog um 1,78 Prozent auf 2962 Zähler an.

"Die Zahlen sind offensichtlich gut und geben zur Hoffnung Anlass, dass der Markt in den kommenden Monaten steigt", sagte Bernard Baumohl, Chef-Ökonom der Economic Outlook Group in Princeton, New Jersey. Die Zahl der Beschäftigten außerhalb der US-Landwirtschaft wuchs im März um 216.000. Analysten hatten im Schnitt mit einem Plus von 190.000 gerechnet. Dieser Anstieg sei aber ein zweischneidiges Schwert, mahnte Aktienmarkt-Experte Jean-Yves Dumont von Dexia Asset Management. Schließlich ermutige es die für eine Straffung der Geldpolitik plädierenden "Falken" innerhalb Federal Reserve Bank. Angesichts der moderaten Lohnzuwächse steht die US-Notenbank nach Ansicht von Helaba-Analyst Ralf Umlauf aber nicht unter Handlungsdruck.

Der drohende Rückschlag für ihre Fusionspläne machte die Aktien der Deutschen Börse zum Dax-Schlusslicht. Die Aktien gaben zeitweise bis zu drei Prozent nach, konnten das Minus aber auf 1,3 Prozent bei 52,81 Euro eindämmen. "Eine Gegenofferte, die 19 Prozent über dem bisherigen Angebot liegt, wird sehr hart zu übertrumpfen sein", sagte Harry Sebag, Chefhändler bei der Saxobank in Paris. Die in Paris gelisteten Titel der Nyse schossen elf Prozent in die Höhe auf 27,66 Euro. Die Papiere des Londoner Börsenbetreibers LSE, auf den die Deutsche Börse auch einmal ein Auge geworfen hatte, legten 3,1 Prozent auf 858,5 Pence zu.

Europaweit gefragt waren die Finanzwerte, nachdem der Stresstest für die irischen Banken einen zusätzlichen Kapitalbedarf im Rahmen der Erwartungen ergeben hatte. "Es hätten auch mehr als die ermittelten 24 Mrd. Euro herauskommen können", sagte ein Börsianer. Bank of Ireland und Allied Irish Banks schossen in der Spitze um 64 beziehungsweise 32 Prozent in die Höhe. Der europäische Branchenindex legte ein Prozent zu. Deutsche Bank gewannen drei Prozent auf 42,75 Euro.

Stark gefragt waren mit einem Plus von 2,8 Prozent auf 56,19 Euro auch Bayer. Die Aktien des Pharma-Konzerns profitierten Börsianern zufolge von einem positiven Branchenkommentar der UBS. Das starke Engagement in den Schwellenländern werde sich für die Unternehmen des Sektors auszahlen, schrieben die Analysten. Neben Bayer nannten sie Sanofi-Aventis, GlaxoSmithKline und Novartis als Favoriten.

RWE notierten 1,6 Prozent im Plus bei 45,66 Euro. Der Energiekonzern hat Klage gegen das AKW-Moratorium eingelegt. "Mittelfristig dürfte das positiv wirken", sagt ein Händler: "Die Politik muss einsehen, dass es vertragliche Bindungen gibt." Die Wahrscheinlichkeit hoher Schadensersatzzahlungen sei groß und dürfte die Kurse stützen.

Größter Dax-Gewinner wurden jedoch BMW mit einem Plus von 4,2 Prozent auf 61,22 Euro, Daimler folgten mit einem Plus von 3,5 Prozent auf 51,59 Euro. Neben den günstigen US-Daten, die den Gesamtmarkt beflügeln, verwiesen Marktteilnehmer auf die Aussichten der Unternehmen. Bei BMW lasse der konservative Ausblick noch Spielraum nach oben, während Daimler insbesondere von hervorragenden Wachstumsaussichten im Segment schwerer LKWs in den USA profitiere. Nach der Konsolidierung zu Beginn des Jahres lägen beide Werte noch deutlich hinter den 52-Wochen-Hochs zurück.

Im MDax gehörten Wacker Chemie mit einem Plus von 4,7 Prozent auf 166,15 Euro zu den größten Gewinnern. Händler verwiesen auf den positiven Analystenkommentar einer US-Investmentbank. Symrise-Aktien legten um 4,4 Prozent auf 21,60 Euro zu, nachdem sie von der Deutschen Bank auf "buy" von "hold" heraufgestuft wurden.

Quelle: ntv.de, sla/rts

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