Marktberichte

EZB-Sitzung im Fokus Dax vor unruhiger Woche

Am Frankfurter Aktienmarkt könnten in der kommenden Woche vor allem Konjunkturdaten für Impulse sorgen. Im Fokus der Anleger steht auch die Europäische Zentralbank.

(Foto: picture alliance / dpa)

In der neuen Woche müssen sich Anleger am deutschen Aktienmarkt wieder auf eine unruhige Entwicklung gefasst machen. Nach der vorläufigen Entschärfung des griechischen Schuldenkrise und der vor der Tür stehenden US-Berichtssaison könne die freundliche Börsentendenz zwar zunächst anhalten, sagte Anne-Kristin Yasuda, Analystin bei der Landesbank Berlin. "Alles in allem dürfte sich jedoch in nächster Zeit angesichts der schwelenden Verschuldungskrise und anhaltenden Konjunktursorgen eine wieder unruhigere Kursentwicklung einstellen." In der abgelaufenen Woche hat der Dax rund 3,7 Prozent gewonnen.

In der ersten Juli-Woche wird sich die Ferienzeit bemerkbar machen - die Börsenumsätze dürften dünn ausfallen. Hinzu kommt, dass am Montag in den USA wegen des Unabhängigkeitsfeiertages die Börsen geschlossen bleiben. Spannend könnte es am Donnerstag werden, wenn in New York eine außerordentliche Hauptversammlung der Nyse Euronext stattfindet, auf der die Aktionäre über die Fusionspläne mit der Deutschen Börse abstimmen sollen. Mehr als 50 Prozent der Stimmen sind notwendig - sonst platzt der Deal. Allerdings ist dies nur die erste Hürde, danach müssen noch die Aktionäre der Deutschen Börse und die Regulierungsbehörden zustimmen. Die beiden Marktbetreiber wollen die Transaktion bis Ende des Jahres in trockene Tüchern haben.

Am Donnerstag ist auch wieder bei der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt Showdown: Analysten rechnen damit, dass die Notenbanker den Leitzins in der Euro-Zone auf 1,5 von bisher 1,25 Prozent anheben werden. EZB-Chef Jean-Claude Trichet hatte jedenfalls in dieser Woche die Signalworte "hohe Wachsamkeit" hinsichtlich der Inflationsentwicklung gleich zwei Mal bei öffentlichen Veranstaltungen in den Mund genommen. Für die Marktteilnehmer war das ein klares Signal, dass die Währungshüter die Zinsen erhöhen werden.

Denn für die EZB ist die Entwicklung in der gesamten Euro-Zone wichtiger als in einem relativ kleinen Land der Peripherie. Trotzdem steht an den Märkten weiter Griechenland im Fokus. Denn selbst wenn die EU-Finanzminister am Wochenende die Zahlung von Geldern an die Griechen in die Wege leiten, steht die längerfristige Lösung der Schuldenkrise weiter aus.

Für Impulse dürften auch Konjunkturdaten sorgen. Ab Dienstag sind mehrere US-Statistiken zu erwarten. Die wichtigsten Zahlen kommen allerdings mit den Arbeitsmarktdaten für Juni erst am Freitag. Bisher haben die USA das Arbeitslosenproblem nicht in den Griff bekommen. Daneben könnte der Fokus auf die US-Schuldenkrise wechseln. Denn in Washington läuft die Frist für eine Einigung von Demokraten und Republikaner auf eine Anhebung der Schuldenobergrenze allmählich aus. Das Finanzministerium kann schon jetzt nur mit Hilfe von einigen Tricks seine Rechnungen begleichen und hat gewarnt, dass im Falle einer Nicht-Einigung ab dem 2. August die Zahlungsunfähigkeit droht.

Quelle: ntv.de, rts

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