Vor dem EU-Gipfel Dax wartet ab
27.06.2012, 07:50 UhrAm Tag vor Beginn des EU-Gipfels über den Euro dürften sich viele Anleger am Frankfurter Aktienmarkt kaum aus der Deckung wagen. Händler rechnen mit einem freundlichen Handelsstart.
Für das frühe Geschäft am Mittwochmorgen zeichnen sich am deutschen Aktienmarkt Aufschläge ab. Lang und Schwarz indiziert den Dax mit einem Plus von 0,7 Prozent. "Wir werden hier zunächst den internationalen Vorgaben folgen", sagt ein Händler. Danach müsse man sich, wie bereits an den Vortagen, auf ein volatiles Seitwärtsgeschäft bei dünnen Volumen einstellen.
Der Dax war am Dienstag kaum verändert mit einem kleinen Plus von 0,1 Prozent auf 6136 Punkte aus dem Handel gegangen. Die Vorgaben aus Asien und den USA sind freundlich: Der Nikkei-Index notierte kurz vor Schluss in Tokio 0,2 Prozent höher, der Shanghai-Composite 0,3 Prozent. An der Wall Street hatten die großen Indizes am Dienstag nach Handelsschluss in Europa etwas zugelegt: Der Dow-Jones-Index war leicht ins Plus gedreht und hatte 0,3 Prozent höher geschlossen, der S&P500 hatte 0,5 Prozent zugelegt, während der Nasdaq-Composite seine Gewinne auf 0,6 Prozent ausgebaut hatte.
Im Fokus dürften am Mittwoch die Regierungserklärung von Bundeskanzlerin Angela Merkel und die anschließenden deutsch-französischen Beratungen stehen. Merkel trifft in Paris den französischen Präsidenten Francois Hollande. "Die Anleger werden sich vor dem EU-Gipfel kaum aus der Deckung wagen", heißt es in Frankfurt. Im Vorfeld verhärten sich die Positionen zunehmend.
"Während Merkel erklärt, dass es zu einer Einführung von Euro-Bonds zu ihren Lebzeiten nicht kommen wird, droht Mario Monti mit vorgezogenen Wahlen, sollte es keine Fortschritte Richtung Euro-Bonds geben", bemerkt Chris Weston von IG Markets. Neuwahlen in Italien wären auch für die Märkte von größtem Interesse.
Aber nicht nur die Unsicherheiten wegen des Gipfels lasten auf der Stimmung. Die sich eintrübende Weltwirtschaft kommt zunehmend bei den Unternehmen an. Zeugnis dafür legen die jüngsten Gewinnwarnungen von Danone, Procter & Gamble oder zuletzt Infineon ab. Auch Siemens und Salzgitter haben sich vorsichtig geäußert. Sinkende Unternehmensgewinne legen schwierige Zeiten für die Börsen nahe.
MLP und Wirecard werden mit Dividendenabschlag gehandelt.
Quelle: ntv.de, jga/rts/DJ