Sorgenfalten in Asien Dicke Verluste in Tokio
24.02.2010, 07:36 UhrNach den USA geben auch die Börsen in Asien ab. Vor allem Tokio leidet unter neu aufkommenden Konjunkturängsten, die durch den überraschend gefallenen deutschen Ifo-Index und das gesunkene Verbrauchervertrauen in den USA geschürt werden.
Aus Sorge um einen Rückschlag bei der Erholung der Weltwirtschaft haben die Börsen in Fernost nachgegeben. Investoren reagierten vor allem auf zwei neue Werte: den überraschend gefallenden Ifo-Geschäftsklimaindex und den Indikator für das Verbrauchervertrauen in den USA, welcher ebenfalls unerwartet absackte. Eine Teilkomponente des amerikanischen Index - die Einschätzung der aktuellen Lage - fiel etwa auf das tiefste Niveau seit Februar 1983. Die Zahlen der Münchener Wirtschaftsforscher beeinflusste auch den Euro, der im fernöstlichen Handel erneut unter Druck blieb.
Am Tokioter Aktienmarkt ging der Nikkei-Index der 225 führenden Werte um 1,5 Prozent auf 10.198 Punkte zurück. Der breiter gefasste Topix-Index verlor 1,3 Prozent auf 895 Zähler. Auch die Aktienmärkte in Südkorea, Hongkong, Taiwan und Singapur. Einzig der chinesische Leitindex notierte im Plus.
"Die Anleger achten momentan sehr argwöhnisch auf alles, was ihnen einen Hinweis auf die weitere Wirtschaftsentwicklung gibt", sagte Yumi Nishimura von Daiwa Securities Capital Markets. Sie würden auf neu veröffentliche Daten sehr nervös reagieren.
Export- und Autowerte unter Abgabedruck
Zu den größten Verlierern zählten erneut Exportwerte wie Sony. Nach Bekanntgabe eines Rückrufs von Hyundai-Fahrzeugen in Südkorea und den USA gab die Aktie des Herstellers etwa 2,5 Prozent nach. Auch die Anteilsscheine des weltgrößten Automobilbauers Toyota standen erneut unter Druck. Konzernchef Akio Toyoda soll am Mittwoch vor dem US-Kongress zu den Sicherheitsproblemen seiner Fahrzeuge Stellung nehmen.
Als Grund für den schwachen Aktienmarkt nannten Händler auch den starken Yen. Die japanische Währung zeigte sich gegenüber des Dollars erneut stark. Der Yen gilt vielen Anlegern als sicherer Hafen in unruhigen Zeiten. Der Euro kostete 1,3545 Dollar. Zur japanischen Währung notierte er mit 122,26 Yen. Der Dollar wurde mit 90,24 Yen gehandelt.
Quelle: ntv.de, rts/DJ/dpa