Euro weiter über 1,47 Dollar bleibt unter Druck
03.01.2008, 11:32 UhrAm Devisenmarkt hat sich die Talfahrt des Dollar zum Euro am Donnerstag etwas abgebremst. Für einen Euro wurden gegen Mittag 1,4703 US-Dollar gezahlt. Im späten US-Handel hatte die Gemeinschaftswährung bei 1,4657 US-Dollar notiert. Analysten zufolge spricht aber weiterhin alles dafür, dass die US-Währung unter Druck bleibt.
Nach Veröffentlichung des Sitzungsprotokolls der US-Notenbank (Fed) und schwachen US-Konjunkturdaten setzen mehr und mehr Anleger auf eine größere Zinssenkung der Fed, was den Dollar schwächt und den Rentenmarkt antreibt. Aus dem am Mittwochabend veröffentlichten Protokoll der Fed-Situng vom Dezember geht hervor, dass die Kreditkrise nach Einschätzung der US-Zentralbanker das Wirtschaftswachstum stark abbremsen und so deutliche Zinssenkungen notwendig machen könnte.
Angesichts der düsteren Aussichten für die Wirtschaft hat die Fed den Schlüsselzins seit Ausbruch der Subprime-Krise im Sommer bereits auf 4,25 von 5,25 Prozent gesenkt, um eine Rezession zu verhindern. "Die Frage die sich für die Fed stellt ist, wie soll sie auf eine drohende Stagflation reagieren", sagte Dorothea Huttanus, Devisenexpertin bei der DZ Bank.
Zinssenkungen kurbeln zwar die Wirtschaft an, bergen gleichzeitig aber die Gefahr, die ohnehin wegen hoher Öl- und Lebensmittelpreise steigende Inflation weiter anzuheizen. Eine "Stagflation", also eine wirtschaftliche Stagnation mit hoher Inflation, würde viele Verbraucher besonders hart treffen. Der Ölpreis hatte am Mittwoch die Rekordmarke von 100 US-Dollar je Fass (159 Liter) erreicht. Ein Barrel der US-Sorte WTI kostete am Donnerstag noch 99,84 Dollar.
Neue Hinweise auf die Entwicklung der Zinsen in der weltgrößten Volkswirtschaft erhoffen sich die Investoren vor allem von anstehenden US-Arbeitsmarktdaten. "Wir werden vor dem Arbeitsmarktbericht am Freitag insgesamt eher einen ereignislosen Handel sehen", sagte Huttanus.
Am Rentenmarkt stützten die Spekulationen auf US-Zinssenkungen die Kurse an. "Die deutlich steigenden Zinsfantasien - auch nach dem schwachen ISM-Index gestern - sind sehr positiv für den Rentenmarkt", sagte Analyst Ulrich Wortberg von der Helaba. Eine wachsende Zahl der Marktteilnehmer setze auch schon für Ende Januar auf einen großen Zinsschritt der US-Notenbank. Der Bund-Future lag nahezu unverändert bei 114,09 Zählern. Die zehnjährige Bundesanleihe ging elf Ticks zurück auf 98,15 Punkte und rentierte mit 4,26 Prozent.
Quelle: ntv.de