Marktberichte

Warten auf die Fed Dollar duckt sich

Kommt aus dem Tief nicht raus.

Kommt aus dem Tief nicht raus.

(Foto: REUTERS)

In Erwartung neuer Hinweise auf den weiteren geldpolitischen Kurs der US-Notenbank ist der Dollar in der Defensive geblieben. Der Euro stieg vorübergehend bis auf 1,4840 Dollar und erreichte damit ein neues Zwölf-Monats-Hoch. Am Nachmittag wurde der Euro knapp unter 1,48 Dollar gehandelt. Auch zu einem Korb aus sechs Währungen war der Greenback zeitweise so günstig wie seit einem Jahr nicht mehr.

"Die Fed wird wohl ihren mittelfristigen Ausblick bestätigen, wonach die Zinsen noch einige Zeit so niedrig bleiben werden", erklärte Helaba-Analyst Ralf Umlauf. Insofern dürfte der Dollar zunächst unter Druck bleiben. Folker Hellmeyer, der Chefvolkswirt der Bremer Landesbank bekräftigte seine Prognose, dass der Euro bis Ende des Jahres auch wieder die Marke von 1,60 Dollar anpeilen wird. Die US-Notenbank (Fed) will um 20.15 Uhr (MESZ) ihren Zinsentscheid veröffentlichen.

Das Britische Pfund profitierte unterdessen von der Veröffentlichung des Sitzungsprotokolls zum jüngsten Zinsentscheid der Bank of England (BoE). Demnach haben die Notenbanker einstimmig gegen eine Ausweitung des Ankaufprogramms für Staatsanleihen gestimmt. Dies bedeute, dass drei Mitglieder, die zuletzt noch für eine Ausweitung des Programms plädiert hatten, dafür nun keine Notwendigkeit mehr sähen und dies käme dem Pfund zugute, hieß es von Analysten. Das Pfund Sterling gewann 0,5 Prozent auf 1,6454 Dollar. Der Euro gab 0,4 Prozent nach und war zu 89,99 Pence zu haben.

Konjunkturdaten aus der Eurozone nahmen Investoren ohne größere Reaktion zur Kenntnis. Während die europäischen Einkaufsmanagerindizes die Erwartungen der Volkswirte verfehlten, fiel der französische Geschäftsklimaindex überraschend robust aus. "Unter dem Strich gab es aber keine große Überraschung", erläuterte Umlauf.

In Übersee stieg der neuseeländische Dollar zur US-Währung zeitweise auf den höchsten Stand seit 13 Monaten. Die dortige Wirtschaft ist im zweiten Quartal - und damit früher als gedacht - wieder gewachsen. Händlern zufolge heizte das Spekulationen an, wonach die neuseeländische Zentralbank früher als gedacht wieder auf einen Zinserhöhungskurs einschwenken könnte. Von der gestiegenen Nachfrage nach dem neuseeländischen Dollar profitierte auch die australische Währung.

Anleger am Rentenmarkt verkauften angesichts der steigenden Aktienkurse ihre Papiere. Der Bund-Future fiel um bis zu 27 Ticks auf 119,97 Zähler. Die zehnjährige Bundesanleihe rentierte mit 3,420 Prozent.

Quelle: ntv.de, rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen