Obama hilft Dollar gewinnt an Kraft
05.01.2009, 12:52 UhrDer Euro ist zu Wochenbeginn unter Druck gekommen. Die Gemeinschaftswährung kostete am Montag 1,3670 US-Dollar und war damit mehr als zwei Cent billiger als im späten Geschäft am Freitag in New York. Händlern zufolge profitierte der Dollar davon, dass der künftige US-Präsident Barack Obama einem führenden Politiker der Demokraten zufolge Steuersenkungen für Unternehmen und die Mittelschicht von rund 310 Mrd. US-Dollar vorschlagen wird.
"Nachdem viele vor der Jahreswende ihre Positionen im Dollar geschlossen haben, sehen wir jetzt die Umkehrung dieses Trends. Ein großer Punkt ist hier sicher die Erwartung weiterer Zinssenkungen", heißt es von einem Händler. "Die Zinsschere zwischen dem Euro- und dem Dollar-Raum wird weiter zusammengehen, das wird gerade eingepreist", heißt es weiter. Die Europäische Zentralbank wird auch nach Einschätzung der Commerzbank-Analysten angesichts schwacher Konjunkturdaten aus der Eurozone nicht umhinkommen, die Zinsen weiter deutlich zu senken. "Dies dürfte den Euro in den kommenden Wochen belasten", heißt es in einem Marktkommentar.
Zu dieser Entwicklung haben nicht zuletzt Äußerungen des EZB-Vizepräsidenten Lucas Papademos beigetragen, der am Wochenende weitere Zinssenkungen für Euroland in Aussicht gestellt hatte.
Helaba-Experte Ulrich Wortberg rechnet mit weiterhin starken Kursausschlägen und sieht den Euro in dieser Woche zwischen 1,35 und 1,45 Dollar. "Das technische Umfeld lässt kurzfristig eine fortgesetzte Konsolidierung der vorweihnachtlichen Euro-Rally erwarten", erklärte er. Von den am Montag zur Veröffentlichung anstehenden Konjunkturdaten dürften nur wenig Impulse ausgehen. Lediglich die US-Bauausgaben für November werden um 16 Uhr bekanntgegeben werden.
Angesichts der leichten Kursgewinne am Aktienmarkt verbuchte der für die europäischen Rentenmärkte richtungweisende Bund-Future am Morgen Kursverluste. Er gab 88 Ticks auf 124,39 Punkte nach. Die dem Terminkontakt zugrundeliegende zehnjährige Bundesanleihe rentierte mit 3,038 Prozent.
Quelle: ntv.de