Marktberichte

US-Stellenaufbau stärker als erwartet Dollar gewinnt an Stärke

RTR2V5LJ.jpg

(Foto: REUTERS)

Zum Wochenschluss verliert der Euro gegenüber dem Dollar deutlich an Wert. Devisenhändler machen dafür vor allem Nachrichten aus den USAverantwortlich.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,17

Ermuntert von verbesserten US-Konjunkturaussichten haben Devisenanleger verstärkt zum Dollar gegriffen. Der Dollar-Index, der den Wechselkurs zum Euro und anderen wichtigen Währungen widerspiegelt, stieg auf ein Zwei-Monats-Hoch von 80,53 Punkten. Im Gegenzug verbilligte sich die europäische Gemeinschaftswährung auf bis zu 1,2846 Dollar und lag damit etwa einen US-Cent unter dem New Yorker Vortagesschluss.

Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,2850 (Donnerstag: 1,2975) Dollar festgesetzt. Ein Dollar kostete damit 0,7782 (0,7707) Euro. Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,80160 (0,80315) britische Pfund, 103,55 (103,82) japanische Yen und 1,2073 (1,2072) Schweizer Franken fest.

Auftrieb erhielt die US-Währung vom überraschend starken Stellenaufbau im Oktober, die Wirtschaft schuf 171.000 neue Jobs. Experten hatten zuvor lediglich mit einem Plus von 125.000 gerechnet. Zudem entstanden im August und September zusammen 84.000 mehr Arbeitsplätze als bislang angenommen.

"Diese Zahlen sehen ziemlich gut aus", sagte Nomura-Volkswirtin Ellen Zentner. Sie warnte aber vor überzogenem Optimismus. "Wenn man den laufenden Zwölf-Monats-Durchschnitt betrachtet, konnten wir die Schwelle von 150.000 neuen Jobs pro Monat noch nicht hinter uns lassen." "Für eine reale Trendwende am Arbeitsmarkt reicht es noch nicht", sagte Peter Cardillo, Chef-Ökonom von Rockwell Global Capital. Ähnlich äußerte sich auch Zinsstrategin Kathy Jones vom Brokerhaus Charles Schwab. Um die Arbeitslosenquote nachhaltig zu drücken, müssten monatlich mehr als 300.000 neue Jobs geschaffen werden.

Unabhängig davon sorgten juristischen Hürden bei der Umsetzung der geplanten Rentenreform in Griechenland bei Marktteilnehmern für Sorgenfalten. Diese Probleme könnten die Freigabe weiterer Hilfsgelder für das hoch verschuldete Land gefährden, betonte Investec-Analyst Brian Barry. Ein weiterer Schuldenschnitt sei auch keine Lösung, denn dadurch würden erneut Spekulationen um einen Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone angeheizt.

Quelle: ntv.de, jga/rts/DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen