Schwache deutsche Daten Dollar hilft's nichts
17.07.2007, 16:55 UhrSelbst enttäuschende deutsche Konjunkturdaten haben am Dienstag dem US-Dollar nicht helfen können. Die US-Währung verharrte auf ihrem historisch niedrigen Niveau zum Euro und zum Pfund Sterling. "Trotz der schwachen Daten aus Deutschland behauptet sich der Euro ganz gut", erklärte ein Währungsstratege der Nordea-Bank in Kopenhagen. "Das große Thema bleiben die Ramsch-Hypotheken, das ist der Hauptgrund für die Schwäche des US-Dollar auf breiter Front."
Der Euro pendelte am Nachmittag um das Vortagesniveau von 1,3775 US-Dollar und lag damit nur etwas unter dem am Freitag erreichten Allzeithoch von 1,3813 US-Dollar. Das Pfund Sterling erreichte in der Spitze ein 26-Jahres-Hoch von 2,0473 US-Dollar nach 2,0360 US-Dollar am Vorabend. Für die Euro-Zone und Großbritannien wird mit steigenden Zinsen gerechnet. Daran änderte auch der überraschend deutliche Rückgang des ZEW-Konjunkturindex nichts, der die Erwartungen der Finanzmarktprofis misst.
In Großbritannien schürten die am Vormittag veröffentlichten Inflationsdaten die Erwartung auf weitere Zinserhöhungen noch. Die US-Erzeugerpreise für Juni und die US-Industrieproduktion fielen in etwa wie erwartet aus und hatten kaum Einfluss auf die Kursgestaltung. Angesichts des hohen Ölpreises dürfte der Preisdruck in den USA bestehen bleiben, stellte ein Postbank-Analyst fest. "In diesem Umfeld dürfte die Fed ihre abwartende geldpolitische Haltung beibehalten."
Garganas löst Zinspekulationen aus
Am Rentenmarkt verstimmten Aussagen von EZB-Ratsmitglied Nicholas Garganas den Anlegern die Laune. Der griechische Notenbankchef erklärte in einem Interview, die Inflationsrisiken seien gestiegen. "Es kommt darauf an, dass wir entschieden und rechtzeitig vorbeugend handeln, um die Preisstabilität zu sichern", erklärte Garganas und implizierte damit laut Händlern weitere Zinserhöhungen in der Euro-Zone. Der Bund-Future, der zuvor noch mehr als 20 Ticks im Plus notiert hatte, gab seine Gewinne ab und pendelte am Nachmittag um den Vortagesschluss von 110,71 Punkte.
Die EZB legte den Referenzwert für den Euro mit 1,3771 (Vortag 1,3781) US-Dollar fest. Im Referenzkursverfahren der Banken (EuroFX) fiel der Euro auf 1,3774 (1,3794) US-Dollar. Die von der Bundesbank täglich errechnete Umlaufrendite börsennotierter öffentlicher Anleihen fiel auf 4,57 (4,63) Prozent. Der Rex-Rentenindex kletterte um 0,2 Prozent auf 113,3324 Prozent.
Quelle: ntv.de