Marktberichte

Euro geschwächt Dollar mit neuer Stärke

Spekulationen auf eine Rückkehr der US-Geldpolitik zur Normalität haben dem Dollar weiteren Auftrieb gegeben und so den Euro geschwächt. Der Dollar zog auch gegenüber anderen Währungen an.

Bemerkenswert schmallippig: Benjamin Franklin.

Bemerkenswert schmallippig: Benjamin Franklin.

(Foto: REUTERS)

Die Gemeinschaftswährung rutschte um einen US-Cent bis auf ein Fünf-Wochen-Tief von 1,4757 Dollar ab. Nach dem überraschend geringen Stellenabbau in den USA im November rechneten einige Anleger nach Einschätzung von Analysten nun nicht mehr mit einer kurzfristigen weiteren Ausweitung des Zinsvorteils für den Euro. Dies hatte den Euro noch am 25. November auf ein 15-Monats-Hoch von 1,5144 Dollar getragen. Am Montagnachmittag lag der Euro bei 1,4800 Dollar. Vor Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten am Freitag hatte er noch über 1,50 Dollar notiert.

Der Dollar-Index, der den Wert der US-Währung zu einem Korb von Devisen berechnet, stieg auf 76,183 Punkte und notierte damit so hoch wie seit Anfang November nicht mehr.

"Der Markt preist weitere konkrete Beweise für den Beginn der Normalisierung der US-Notenbankpolitik ein", erklärte UBS-Währungsstratege Geoffrey Yu in London. "Die Fed ist zwar kaum in der Lage mit einer strafferen Zinspolitik zu beginnen, aber sie könnte damit anfangen, die Geldpolitik weniger locker zu gestalten." Mit nahe null Prozent liegen die US-Zinsen deutlich unter dem Leitzins in der Euro-Zone von 1,0 Prozent. Dieser Zinsvorteil hat den Euro im laufenden Jahr immer wieder in die Höhe getrieben. Anfang März hatte der Euro noch bei 1,25 Dollar gelegen.

EZB-Chef Jean-Claude Trichet hatte vorige Woche klar gemacht, dass die Europäische Zentralbank (EZB) im nächsten Jahr graduell die inländische Kreditwirtschaft wieder an die kürzere Leine nehmen wird. So soll es keine weiteren Jahrestender mehr geben, bei denen sich Banken und Sparkassen der Euro-Zone über ein Jahr mit Geldern zum Festzins von einem Prozent versorgen konnten. Händler erwarten daher, dass der Euro mittelfristig zum Dollar stabil bleibt.

Auch Händler hielten den aktuellen Abwärtstrend des Euro für begrenzt. Bei 1,4750 Dollar liege eine wichtige charttechnische Marke, erklärten Händler. Einige hielten den Kursrückgang für eine gute Gelegenheit, um Euro zu kaufen. Der Einbruch des Euro sei letztlich auch durch Gewinnmitnahmen beschleunigt worden.

Quelle: ntv.de, DJ/rts

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