Marktberichte

Euro-Sorgen bleiben Dow im roten Gewand

Der Pessimismus überwiegt.

Der Pessimismus überwiegt.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

An den US-Börsen sind die Anleger trotz der Milliardenhilfen für die spanischen Banken weiter verunsichert. So können an der Wall Street anfängliche Gewinne nicht gehalten werden. Mit Dow und Co. geht es in der zweiten Handelshälfte bergab. Nun rückt das Thema Griechenland wieder in den Vordergrund.

Dow Jones
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Die zugesagten Milliardenhilfen für marode spanische Banken haben der Wall Street zu Wochenbeginn keine Ruhe verschafft. Nach Gewinnen zum Handelsauftakt zeigten sich Investoren bei einem genaueren Blick auf die Bedingungen für die Unterstützung enttäuscht. Vor allem Finanztitel standen auf den Verkaufszetteln. Wenige Tage vor der für Griechenlands Euro-Zukunft entscheidenden Parlamentswahl dominierten in New York erneut Sorgen um die Zukunft der Gemeinschaftswährung. Schwache Konjunkturdaten aus China fachten den Pessimismus bei Händlern zusätzlich an.

Der Dow-Jones-Index mit den 30 Standardwerten verlor 1,1 Prozent auf 12.411 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 gab um 1,3 Prozent auf 1308 Zähler nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq büßte 1,7 Prozent auf 2809 Punkte ein.

Die Zuwächse an den internationalen Finanzmärkten nach dem Hilferuf Spaniens entpuppten sich als Strohfeuer. Die spanische Regierung hatte am Wochenende nach langem Widerstand bekanntgegeben, doch Finanzhilfen aus den Euro-Rettungsfonds zur Rekapitalisierung von angeschlagenen Banken zu beantragen. Dem Land sollen bis zu 100 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt werden.

Bei genauerem Hinsehen zeige sich, dass der Deal der Spanier eine taktische und keine allumfassende, ultimative Hilfe der Europäischen Zentralbank sei, sagte James Dailey, Portfolio-Manager von TEAM Financial Asset Management. Angesichts der Schwere der Probleme würde nun allen klarwerden, dass die Hilfe nicht ausreiche.

Der Umfang des Paketes zeige die Anstrengungen der Eurozone, das System zu stabilisieren, ergänzte der Analyst Robert Pavlik von Banyan Partners. Allerdings werde damit das Problem nur verschoben. Zudem zeigten die Hilfen, wie nervös die EU vor der Parlamentswahl in Griechenland sei. Die Griechen wählen am 17. Juni. Bei einem Sieg der Gegner des Sparkurses könnte das hoch verschuldete Land gezwungen sein, die Eurozone zu verlassen.

Investoren trennten sich von Finanztiteln. So fielen Papiere der Citigroup um 4,6 Prozent. Ende der vergangenen Woche war bekanntgeworden, dass Aktionäre zumindest in diesem Jahr nicht darauf hoffen können, eine höhere Ausschüttung je Anteilsschein zu bekommen. Aktien von Morgan Stanley und AIG verloren 2,5 beziehungsweise 3,1 Prozent.

Die Aktien von Citi-Konkurrent Goldman Sachs konnten sich dem Markttrend ebenfalls nicht entziehen und verloren 1,8 Prozent. Die Bank steht offenbar kurz vor dem Verkauf ihres Hedgefonds-Verwaltungsgeschäfts an den heimischen Rivalen State Street. Das fusionierte Geschäft wäre für die Verwaltung von Fonds im Volumen von fast 700 Milliarden Dollar zuständig.

Auch Papiere des Lastwagenbauers Navistar standen im Interesse der Anleger. Einem Zeitungsbericht zufolge prüft Volkswagen wie Fiat einen Einstieg bei dem Unternehmen. Navistar-Aktien stiegen 1,3 Prozent.

Quelle: ntv.de, rts

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