Marktberichte

US-Konjunktur und Griechenland Dow unter 12.000

Der Aufgalopp der US-Börsen ist vorbei bevor er richtig angefangen hat. Unerwartet schlechte Konjunkturdaten lasten auf der Stimmung der US-Anleger. Auch die griechische Finanzmisere sorgt für schlechte Laune auf dem New Yorker Parkett.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Angst vor einer Eskalation der griechischen Schuldenkrise hat die US-Börsen am Mittwoch kräftig ins Minus gedrückt. Nach der kurzen Erholung am Vortag gaben die führenden Indizes ihre Gewinne wieder ab. Auch enttäuschende Daten von der US-Konjunktur belasteten den Markt: So stiegen die Verbraucherpreise in USA im Mai so stark wie seit über zweieinhalb Jahren nicht mehr. Die Lebenshaltungskosten erhöhten sich um 3,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Das ist der stärkste Anstieg seit Oktober 2008. Analysten hatten lediglich mit 3,4 Prozent gerechnet. Im Vergleich zum Vormonat legten die Preise um 0,2 Prozent zu.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte gab um 1,5 Prozent nach und schloss bei 11.897 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 verlor 1,7 Prozent auf 1265 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq fiel um 1,8 Prozent auf 2631 Punkte.

Die Schuldenkrise in Griechenland setzte der Wall Street erneut zu. Angesichts des Drucks von Massenprotesten bot Ministerpräsident Giorgos Papandreou seinen Rücktritt zugunsten einer Einheitsregierung an. Die konservative Opposition beharrte aber darauf, das mit der EU und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) vereinbarte Hilfspaket neu zu verhandeln. Zudem drohte die Ratingagentur Moody's mitten in der Hängepartie über eine Beteiligung der privaten Gläubiger an weiteren Milliardenhilfen für Griechenland drei französischen Großbanken mit schlechteren Bonitätsnoten. Auch US-Banken sind in Griechenland-Bonds engagiert.

Anleger verkauften ihre Bankenpapiere. Die Aktien der Citigroup büßten 2,0 Prozent ein und die der Bank of America 2,8 Prozent. Die Titel von Wells Fargo verloren 1,7 Prozent.

Neben den Verbraucherpreisen enttäuschten auch Daten von der Industrie im Bundesstaat New York, die im Juni überraschend stark an Fahrt verlor. Der Index für das Verarbeitende Gewerbe brach auf minus 7,79 Punkte von plus 11,88 Zählern im Mai ein. Das Barometer rutschte damit erstmals seit November 2010 in den negativen Bereich. Analysten hatten dagegen mit einem Anstieg auf plus 12,5 Punkte gerechnet. Die Daten gelten als Frühindikator für die gesamte Industrie in den USA.

Ein Hinweis auf eine Konjunkturabkühlung gab auch der Autobauer Ford. Das Unternehmen erwartet wegen steigender Rohstoffkosten im Jahresverlauf einen leichten Gewinnrückgang. Die Aktie gab um 2,1 Prozent nach.

Zu den wenigen Gewinnern gehörte der Börsendebütant Pandora. Am ersten Handelstag schlossen die Anteilsscheine des Online-Radios mit einem Preis von 17,42 Dollar und damit einem Plus von 8,9 Prozent. Der Ausgabepreis hatte bei 16 Dollar gelegen.

Quelle: ntv.de, rts

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