Marktberichte

Dollar-Schwäche hilft Ölpreis Ernteausfälle treiben Agrarpreise

An den Rohstoffmärkten treiben die Erwartungen eines knappen Angebots die Preise für Agrarrohstoffe und Industriemetalle. Darüber hinaus hinterlässt die Dollar-Schwäche Spuren am Markt.

Nach der Dürre kam die Flut: Die Weizenernte in Australien fällt buchstäblich ins Wasser.

Nach der Dürre kam die Flut: Die Weizenernte in Australien fällt buchstäblich ins Wasser.

(Foto: REUTERS)

Die Erwartung von Versorgungsengpässen hat am Mittwoch die Preise für einige Agrar- und Industrierohstoffe in die Höhe getrieben. So stieg der US-Terminkontrakt auf Weizen um bis zu 1,2 Prozent auf über 8,48 Dollar je Scheffel. Das Getreide kostete damit so viel wie seit August 2008 nicht mehr. Angesichts der Ernte-Ausfälle in Russland oder Australien werde die Nachfrage nach US-Getreide bis auf weiteres hoch bleiben, sagte Analyst Ker Chung Yang von Phillip Futures. Die aktuelle Rally stehe noch am Anfang. Auch der in Paris gehandelte Future auf den europäischen Weizen zog kräftig an. Zeitweise verteuerte sich der Terminkontrakt um 1,6 Prozent auf ein Kontrakthoch von 262,75 Euro je Tonne.

Angesichts des unverändert knappen Angebotes notierte der Preis für Kautschuk SIR20 weiter nahe seinem Rekordniveau von 2,52 Dollar je Pfund. Die Kautschuk-Preise eilen seit vergangenem Oktober von Rekord zu Rekord, da heftige Regenfälle in den Hauptanbau-Gebieten Südostasiens die Ernte beeinträchtigen. Analysten rechnen weiter mit steigenden Preisen. Denn im Februar beginnt in Thailand die Trockenzeit, während der Kautschuk-Bäume weniger Latex produzieren.

Lieferschwierigkeiten im weltweit wichtigsten Exportland Indonesien, wo heftige Regenfälle die Erzförderung behindern, trieben den Preis für Zinn den vierten Handelstag in Folge auf ein Rekordhoch. Eine Tonne dieses unter anderem zur Herstellung von Konservendosen benötigten Metalls kostete mit 28.698 Dollar 1,8 Prozent mehr als am Vortag.

Nachfrageplus dank Dollar-Schwäche

Bei den meisten übrigen Basis- und Edelmetallen sowie beim Öl sorgte vor allem der schwächere Dollar für steigende Nachfrage. Kupfer verteuerte sich an der Londoner Metallbörse um 1,4 Prozent auf 9380 Dollar je Tonne. Mit 1336,43 Dollar kostete eine Feinunze (31,1 Gramm) Gold 0,3 Prozent mehr als am Vortag. Händler erklärten, der Preisrückgang vom Vortag habe einige Marktteilnehmer angelockt.

Am Ölmarkt machte der Rückgang des Dollar den Rohstoff für Anleger aus dem Nicht-Dollar-Raum wieder attraktiver. Das Fass (159 Liter) US-Leichtöl der Sorte WTI kostete mit 86,83 Dollar 0,7 Prozent, Nordseeöl der Sorte Brent mit 96,71 Dollar 1,5 Prozent mehr. Händler rechneten aber vorerst nicht mit einem Preisanstieg über 100 Dollar. Analyst Christophe Barret von Credit Agricole begründete dies unter anderem mit der Wiederinbetriebnahme einer Pipeline in Alaska.

Quelle: ntv.de, rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen