Flucht in die Sicherheit Euro-Kurs bei 1,32
30.03.2009, 09:30 UhrEine wieder gestiegene Risikoaversion der Anleger hat den Euro belastet. Die Gemeinschaftswährung wurde um 1,3230 Dollar gehandelt nach 1,3298 Dollar im späten US-Geschäft am Freitag. Jüngster Auslöser für die verstärkte Flucht in Sicherheit war Händlern zufolge die Zurückweisung der Rettungspläne für die Autohersteller GM und Chrysler durch die US-Regierung. "Optimismus bezüglich eines Rettungsprogramms der Obama-Administration für die Autoindustrie fällt in sich zusammen, vielmehr rückt die Gefahr einer Pleite wieder in den Fokus", sagte ein Händler. In Reaktion sei der Dollar als sicherer Hafen wieder gefragt.
Zum Wochenschluss hatte bereits Finanzminister Peer Steinbrück mit Äußerungen zur Währungsstabilität den Euro unter Druck gebracht. Analysten gingen davon aus, dass Steinbrück damit vor allem auf die Gefahr weiter steigender Defizite hinweisen wollte. "Während die USA ihr (geliehenes) Geld bereits mit vollen Händen ausgeben, besteht in der Tat die Gefahr, dass im Euroraum nun auch die Dämme brechen", schrieben die Analysten der Commerzbank in einer Marktstudie. Vor dem G20-Treffen, das am Donnerstag in London stattfinden wird, werde die Risikoaversion der Investoren daher wohl groß bleiben. Eine von Analysten einhellig erwartete nochmalige Zinssenkung der EZB dürfte den Druck auf den Euro zusätzlich erhöhen.
Zu den Profiteuren der Risikoaversion gehörte der Yen, der zu Dollar und Euro jeweils um 1,3 Prozent anzog. Die Notierungen am Rentenmarkt zogen nach der Rally vom Wochenschluss erneut etwas an. Der Bund-Future stieg um elf Ticks auf 123,70 Zähler. Die zehnjährige Bundesanleihe rentierte mit 3,071 Prozent.
Quelle: ntv.de