Marktberichte

Spanien und das Hilfsgesuch Euro-Stärke ist zurück

Was kann, was wird die Bank of Japan tun?

Was kann, was wird die Bank of Japan tun?

(Foto: REUTERS)

An den Devisenmärkten drückt die europäische Gemeinschaftswährung nach oben. Die 1,30er Marke ist genommen. Neue Gerüchte rund um Spanien geben am Nachmittag einen weiteren positiven Impuls. Stark präsentiert sich der Forint.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,17

Der Euro hat am Dienstag wieder Boden gutgemacht. Vor allem Spekulationen auf eine baldige Hilfe für Spanien, aber auch die gute Aufnahmen der Zwischenbilanzen von US-Konzernen und der etwas besser als erwartete ZEW-Konjunkturindex hellten Börsianern zufolge die Stimmung auf. Die Gemeinschaftswährung kletterte um rund einen US-Cent auf 1,3063 und pendelte sich dann um 1,3030 Dollar ein.

Am Rentenmarkt gab die Rendite der zehnjährigen spanischen Staatsanleihen auf 5,77 von 5,82 Prozent am Vorabend nach. Im Gegenzug waren die als sicher geltenden deutschen Bundesanleihen weniger gefragt. Der Bund-Future rutschte um 81 Ticks auf 140,73 Punkte ab.

Bis 1,32 - und dann?

"Der Markt setzt angesichts guter Nachrichten aus Europa und auch den USA wieder auf Risiko", fasste ein Händler in New York zusammen. Ein Medienbericht, wonach Deutschland für vorbeugende Kreditlinien des europäischen Rettungsfonds ESM an Spanien offen sein soll, löste Händlern zufolge Euro-Käufe aus.

Allerdings sahen viele Analysten die weiteren Aussichten für den Euro weiterhin skeptisch. "Wir rechnen damit, dass der Euro in drei Monaten bei 1,32 Dollar steht - aber in sechs Monaten dürfte er schon wieder klar darunter notieren", sagte eine Analystin.

Sollte Spanien unter den ESM schlüpfen, könnte die Europäische Zentralbank (EZB) ihr im Sommer angekündigtes Anleihekaufprogramm OMT starten. An den Märkten wird überwiegend für November mit einem entsprechenden Hilfsantrag der Madrider Regierung gerechnet.

Positives aus Deutschland

Unterstützung bekam der Euro auch vom ZEW-Konjunkturindex, der die Erwartungen der Börsenprofis misst. Er war im Oktober auf minus 11,5 von minus 18,2 Punkten geklettert. Von Reuters befragte Ökonomen hatten im Schnitt nur mit einer Verbesserung auf minus 15,0 Punkte gerechnet. Die aktuelle Lage bewerteten die Experten allerdings schlechter als im Vormonat: Dieses Barometer fiel um 2,6 auf 10,0 Punkte. Ökonomen hatten 11,3 Zähler vorausgesagt.

Die Risikobereitschaft der Anleger wurde zudem durch die Kursgewinne an den internationalen Aktienbörsen angetrieben. Dort sorgte die gute Aufnahme von US-Bilanzen großer Konzerne und Banken - darunter Goldman Sachs - für Kauflaune. Auch gute US-Konjunkturdaten sorgten für Optimismus. Unter anderem kletterte die Industrieproduktion im September in den USA um 0,4 Prozent und damit stärker als mit 0,2 Prozent erwartet. Im August war die Produktion noch um revidiert 1,4 Prozent gefallen. Dies und die am Vortag veröffentlichten relativ guten Einzelhandelsumsatzzahlen deuteten auf eine allmähliche Erholung der US-Wirtschaft hin, erklärten Börsianer.

Forint legt zu

Spekulationen über eine baldige Einigung mit dem IWF auf einen Hilfskredit gaben dem ungarischen Forint Auftrieb. Für einen Euro mussten zeitweise nur noch 277,71 Forint bezahlt werden nach knapp 279 Forint am Vorabend. Damit notiert der Forint auf dem Niveau von Ende August. "Ich bin sicher, der Forint könnte zum Euro weiter an Wert gewinnen", sagte ein Händler. Die Währung werde vor allem von Hoffnungen auf eine Einigung mit dem IWF getrieben.

Ungarn benötigt Kredite, um die heimische Wirtschaft zu stützen. Der zuständige Minister Mihaly Varga bekräftigte am Dienstag die Entschlossenheit des Landes, sich mit dem Währungsfonds zu einigen. Das hänge aber von mehreren Beteiligten ab. Der IWF hat bisher noch keinen Termin für neue Gespräche bekanntgegeben. Auch am CDS-Swap-Markt überwiegt die Zuversicht, dass es zu einer Einigung kommt. Die Kosten für die Versicherung gegen einen Kreditausfall fielen am Dienstag auf das niedrigste Niveau seit Juni 2011.

Quelle: ntv.de, bad/rts/DJ

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