Marktberichte

Richtung 1,38 Dollar Euro arbeitet sich vor

Der Euro hat am Donnerstag noch einen Schnaps draufgelegt und sich bis auf acht Tausendstel Cent der Marke von 1,38 US-Dollar genähert. Am späten Vormittag stieg die europäische Gemeinschaftswährung bis auf 1,3792 US-Dollar und stellte damit zum wiederholten Mal in den vergangenen zwei Handelstagen einen neuen Rekord auf. Der US-Dollar blieb wegen anhaltender Sorgen um den US-Hypothekenmarkt in der Defensive.

Händler und Analysten sehen derzeit keine Chance für die US-Währung das Blatt zu wenden. "Kurzfristig gibt es kaum Katalysatoren, die dem US-Dollar eine Atempause verschaffen könnten", schrieb Devisenanalystin Antje Praefcke von der Commerzbank in einem Marktkommentar. Auch Ralf Umlauf von der Helaba sieht "wenig Potenzial für Impulse an den Devisenmärkten".

Auf der Agenda der Märkte stehen am Donnerstag lediglich zwei bemerkenswerte Ereignisse. Um 14.30 Uhr MESZ werden die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA veröffentlicht. Da derzeit aber das Augenmerk vieler Investoren auf den Immobiliensektor gerichtet sei, rechnen Händler damit, das diese normalerweise mit Argusaugen beobachtete Zahl kaum Schwung in die Kurse bringen wird.

"Heute steht die US-Handelsbilanz vom Mai im Mittelpunkt", schrieb Helaba-Experte Umlauf. "Vor allem der gestiegene Ölpreis wirkt sich hier belastend aus und dürfte den Fehlbetrag im US-Außenhandel steigen lassen." Von Reutes befragte Analysten rechnen mit einem Defizit von 60 Mrd. US-Dollar.

Der japanische Yen fiel am Donnerstag wieder zurück. Die dortige Notenbank hat den Leitzins bei 0,5 Prozent belassen. Damit bleibt Japan das Industrieland mit dem niedrigsten Zinsniveau. Für einen US-Dollar zahlten Frankfurter Devisenhändler am späten Vormittag 122 Yen.

Am Rentenmarkt sorgten Gewinnmitnahmen nach dem kräftigen Anstieg der Futures für fallende Kurse. Der für die Anleihen in der Euro-Zone richtungweisende Bund-Future fiel um 15 Ticks auf 110,59 Punkte. Die Rendite der Bundesanleihe mit zehn Jahren Laufzeit, auf der der Bund-Future basiert, stieg auf 4,597 Prozent. Am Mittwoch hatte die Verunsicherung der Marktteilnehmer wegen der Hypothekenkrise in den USA für kräftige Gewinne bei den Festverzinslichen gesorgt. Diese gelten in turbulenten Zeiten als sichere Anlage.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen