Kreditkrise macht Kummer Euro bedrückt
13.08.2007, 14:06 UhrDie anhaltende Unsicherheit über die Folgen der US-Hypothekenkrise lastet auch auf dem Euro. "Durch die zusätzliche Liquidität am Geldmarkt werden Leitzinsfantasien angeheizt", erklärte ein Analyst den leichten Rückgang des Euro-Kurses. Die Gemeinschaftswährung notierte am Montag bei 1,3655 Dollar nach 1,3695 Dollar am Freitagabend in New York und einem EZB-Referenzwert von 1,3650 Dollar am Freitagnachmittag.
Am Rentenmarkt fiel der Bund-Future angesichts steigender Aktienkurse zunächst um 33 Ticks auf 112,38 Punkte, holte aber wieder auf und notierte am späten Vormittag nur noch leicht unter dem Freitagsschluss von 112,71 Punkten.
Die Europäische Zentralbank (EZB) gab - zum dritten Mal an drei aufeinander folgenden Handelstagen - der Kreditwirtschaft in der Euro-Zone zusätzliche Liquidität von 47,7 Mrd. Euro. Die asiatischen Zentralbanken pumpten ebenfalls wieder zusätzliches Geld in den Markt.
An den Geldmärkten lösten die Liquiditätsengpässe Händlern zufolge Spekulationen auf fallende Zinsen aus. Einige Marktteilnehmer halten eine Zinssenkung in den USA im September nun für möglich. In der Euro-Zone könnte die für September fest erwartete Zinserhöhung ausfallen, erklärten Analysten. Weder die US-Notenbank noch die EZB haben bisher Signale einer Änderung ihrer jeweiligen Zinspolitik gegeben.
Mit Spannung warteten die Märkte nun auf die in dieser Woche anstehenden US-Konjunkturdaten. Am Montagnachmittag wird die Statistik zum US-Einzelhandel veröffentlicht. Analysten rechnen mit einem leichten Anstieg gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent. "Die große Frage ist, ob die Hypothekenkrise die Gesamtwirtschaft belastet", fasste ein Händler die Sorge der Anleger zusammen. Auf Hinweise darauf würden die Daten abgeklopft.
Quelle: ntv.de