Warten auf EU-Ansage Euro bewegt sich kaum
11.02.2010, 12:28 UhrVor der Entscheidung des EU-Gipfels über Hilfen für das finanzschwache Griechenland warten Devisenhändler lieber ab. Der Euro tritt auf der Stelle.

Die Griechen werden künftig ihre Euros besser zusammenhalten müssen.
(Foto: dpa)
"Es ist die Ruhe vor dem Sturm", sagte eine Devisenhändlerin. "Die Anleger warten ab, was auf dem Gipfel beschlossen wird. Alle sind nervös, warten auf jede kleine Meldung, und deswegen bewegt sich der Euro nur in engen Spannen", beschrieb sie die Stimmung am Markt. Sollten konkrete Hilfen für Griechenland beschlossen werden, könnte der Euro sich wieder in Richtung 1,40 US-Dollar bewegen. Am späten Vormittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,3755 US-Dollar nach 1,3728 US-Dollar am Mittwochabend in New York.
Ab dem Mittag beraten die Staats- und Regierungschefs der EU auf einem Sondergipfel in Brüssel, wie sie Griechenland aus der Patsche helfen können. Das Mittelmeerland leidet unter einer hohen Staatsverschuldung. Kreisen zufolge haben sich die Finanzminister der Europäischen Union grundsätzlich auf Hilfen verständigt. Allerdings verlangen sie im Gegenzug von Griechenland zusätzliche Sparanstrengungen. Details sollen wohl beim Ecofin-Treffen am Dienstag geklärt werden. "Zumindest ein Ausfall Griechenlands - wir hatten diesen immer als sehr unwahrscheinlich bezeichnet - scheint damit vom Tisch", kommentierten die Analysten der Commerzbank. Die Probleme Griechenlands hatten Ängste geschürt, dass andere EU-Länder ähnliche Schwierigkeiten haben könnten. Dies hatte den Euro stark unter Druck gebracht. Mitte Januar hatte die Gemeinschaftswährung noch bei knapp unter 1,45 US-Dollar notiert.
Aussicht auf Hilfen drückt Bund-Future
Während die Aktienmärkte in Europa von der Aussicht auf Unterstützung für Griechenland profitierten, geriet der Bund-Future unter Druck. Der Terminkontrakt fiel um 28 Basispunkte auf 123,19 Punkte. Der Markt warte nun auf konkrete Ergebnisse, sagte ein Londoner Rentenhändler. "Mittelfristig gehen wir allerdings davon aus, dass die am Montag eingeleitete Korrektur sich fortsetzt, wenn sich die Lage in Griechenland stabilisiert", prognostizierte Analystin Viola Stork von der Helaba.
Unterdessen schrumpfte der Risikoaufschlag griechischer Staatsanleihen zur für Europa richtungsweisenden zehnjährigen Bundesanleihe auf 268 Basispunkte. Zugleich wurde die Absicherung gegen Kreditausfälle des Mittelmeerlandes billiger. So fielen die fünfjährigen Credit Default Swaps (CDS) nach Angaben des Datenanbieters CMA DataVision auf 343,5 Basispunkte von 356 zum Handelsschluss in New York.
Quelle: ntv.de, rts