Nicht nur Athen belastet Euro bleibt angeschlagen
04.02.2010, 08:07 UhrDer Euro bleibt unter Druck. Das liegt allerdings nicht nur an der angespannten Haushaltslage Griechenlands. Auch Nachrichten aus Australien und Neuseeland drücken den Kurs.
Der Euro notiert beim Übergang in den europäisch geprägten Handel wieder deutlich unter der Marke von 1,39 Dollar. Händler verweisen zum einen auf enttäuschende Wirtschaftsdaten aus Neuseeland und Australien, die erneut Zweifel an der Nachhaltigkeit der globalen Wirtschaftserholung aufkommen ließen. Das habe Investoren erneut dazu veranlasst, den als riskant geltenden Euro zu verkaufen. In Neuseeland ist die Arbeitslosigkeit mit 7,3 Prozent auf ein neues Zehnjahreshoch gestiegen, in Australien sind die Einzelhandelsumsätze deutlich schwächer als erwartet ausgefallen.
Daneben äußern Beobachter Zweifel an dem von der EU-Kommission vorgestelltem Konsolidierungsprogramm für Griechenland. Nach Einschätzung von Barclays Capital fehlt ein "Plan B" für den Fall, dass das Land die Auflagen nicht erfüllen sollte. Auch seien die mittelfristigen Aussichten des Euro wenig erbaulich, da die Probleme in Griechenland nur die Spitze des Eisberges bildeten.
Am Berichtstag richtet sich der Blick am Devisenmarkt auf die Notenbanken. Zunächst dürfte die Bank of England den Leitzins bei 0,5 Prozent bestätigen. Analysten gehen auch davon aus, dass das Volumen des Anleiheankaufprogramms von 200 Mrd. Pfund bestätigt wird. Im Anschluss dürfte auch die EZB den Leitzins mit 1 Prozent unverändert belassen. Spannender wird daher wohl die anschließende Pressekonferenz mit Jean-Claude Trichet. Neben seiner Einschätzung zur wirtschaftlichen Entwicklung des Euroraums dürften sich der EZB-Präsident zum Themenkomplex Griechenland äußern.
Quelle: ntv.de, DJ