Yen kommt weiter zurück Euro bleibt stark
21.03.2011, 16:55 UhrDer Euro verteidigt zum Wochenauftakt seine Zugewinne zum US-Dollar der vergangenen Tage. Die konzertierten Eingriffe der führenden Notenbanken in das Dollar-Yen-Verhältnis wirkt derweil nach und drückt die japanische Währung weiter nach unten.
Die europäische Gemeinschaftswährung notiert am Montag bei 1,4183 US-Dollar und baut damit seine Zugewinne der vergangenen Tage noch leicht aus. Am Freitag hatte die EZB den Referenzkurs noch bei 1,4130 US-Dollar festgesetzt. Ende der Woche hatte der Euro bei 1,4203 US-Dollar den höchsten Stand seit Anfang November markiert.
Am Markt heißt es, der Euro profitiere weiterhin von der Spekulation auf eine Leitzinserhöhung. Wegen der spürbar steigenden Preise signalisierte EZB-Ratsmitglied Yves Mersch die Bereitschaft zu einer Zinserhöhung im April. Die EZB sei auf ein "entschlossenes und rechtzeitiges" Handeln vorbereitet, schrieb Mersch in einem Bericht der von ihm geleiteten Luxemburger Notenbank: "Wir werden die angemessenen Entscheidungen treffen, um mittelfristig Preisstabilität zu wahren."
Zudem deuteten steigende Ölpreise, die US-Handelsbilanz und die Investment-Flows auf einen steigenden Euro hin, so Thomas Stolper, Leiter der Devisenanalyse bei Goldman Sachs. Stolper rechnet mit einem Euro-Anstieg Richtung 1,50 US-Dollar. Ein anderer Marktteilnehmer meint, der Abwertungsdruck auf den Dollar entlade sich nicht mehr über den Yen, sondern über den Euro.
Yen gibt weiter nach
Der Yen gibt zum Dollar hingegen weiter nach. Am späten Nachmittag kostet ein US-Dollar rund 81,10 Yen. "Die Einschüchterung scheint noch nachzuwirken", so die Devisenanalysten der DZ Bank.
Im Zuge massiver Kapitalrückflüsse und Devisenspekulationen war der Yen in der Nacht vom Mittwoch auf Donnerstag vergangener Woche auf ein neues Allzeithoch geklettert. Ein US-Dollar kostete im Tief 76,25 Yen. In der Foilge griffen die großen Notenbanken weltweit in einer konzertierten Aktion in den Markt ein und bremsten den steilen Yen-Anstieg. Der japanische Yen soll durch Interventionen von einer zu starken Aufwertung abgehalten werden, die die schwer getroffene japanische Wirtschaft zusätzlich belasten würde.
Quelle: ntv.de, nne/DJ